Die Wehrpflicht für alle, also auch für Frauen, klingt nach Gleichberechtigung. Doch Frauen leisten längst Dienst an der Nation: im Schnitt fast 15 Monate in Elternzeit.
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Wer wie lange Elternzeit nimmt und/oder Teilzeit arbeitet, ist doch in einer Familie eine individuell ausgehandelte Abmachung. Auch wenn viele Elternpaare sich nach wie vor für eine eher traditionelle Aufteilung entscheiden. Bei uns war’s 50/50. Und nun?
Ja, wobei es uns tatsächlich nicht betrifft (2x öffentlicher Dienst, vergleichbares Einkommen, sie arbeitet mehr als ich). Aber findest du tatsächlich, daß eine weitere Ungleichheit geeignet ist, bestehende Ungleichheiten zu beseitigen?
Deine erste Antwort lässt annehmen, daß du der Grundargumentation des Artikels (keine Ausweitung der Wehrpflicht auf Frauen, weil die durch Schwangerschaft und Care-Arbeit genug belastet sind) unter Verweis auf weitere wirtschaftliche Nachteile zustimmst. Darauf habe ich mich bezogen.
Es gibt berechtigte Gründe gegen eine Dienstpflicht für Frauen, zb das Care Gap und das Gender Pay Gap. Warum man das allerdings nicht vernünftig argumentieren kann, sondern Frauen zu Gebärmaclschinen degradieren muss, erschließt sich selbst mir als dreifacher Mutter nicht.
Für diesen Dienst erhalten die Frauen bereits eine Vergütung und eine zusätzliche Freistellung von der Arbeit. Wenn es also Gleichberechtigung geben soll, dann sollte der Militärdienst für Frauen identisch sein mit dem für Männer, entweder Gleichberechtigung oder Unsinn.
Zunächst die Möglichkeit eines 9-monatigen voll bezahlten Krankenurlaubs. Dann zusätzlich:
- Steuererleichterungen
- Muterschaftsurlaub
- Partnerschaftslohn
und vieles mehr.
Und vor allem dachte ich, dass Kinder für sich selbst "gemacht sind" und nicht für den Staat.
Ich persönlich brauche für meine Kinder keine Unterstützung vom Staat. Ich verdiene und das ist genug.
Aber ich entziehe mich nicht meiner Verantwortung für das Land und ich habe im Militär gedient.
schön hans, dass du genug verdienst. viele tun das aber nicht.
Ist das schrödingers familienpolitik?
Die geburtenrate ist zu niedrig, alle müssen kinder bekommen. Es dürfen aber nur die kinder bekommen die sich das leisten können, deswegen ist die geburtenrate zu niedrig. Hilfe!
Der Vergleich hinkt vollkommen. Abgesehen davon, hinsichtl des demographischen Problems kommt unser Staat seiner Verantwortung hier leider auch nicht nach - Kita, Kiga, Schule etc etc etc. Alles Schrot und teuer. Und zu deinem ersten Satz: Mit Geld verdienen allein ist es nicht getan.
Krankenurlaub? Denk nochmal über dieses wort nach und dann darüber ob dieser druko wirklich so ne gute idee war.
Dann werfe ich noch in die waagschale:
- jahrelange teilzeitfalle mit gehalts- und rentenverzicht
- unbezahlte carearbeit
- hohe kosten für Kinderbetreuung (wenn überhaupt plätze da sind)
9 Monate vollbezahlten Krankenurlaub -was soll man darunter bitte verstehen? Die Formulierung „Urlaub“ ist mehr als unangebracht. Weder die Schwangerschaft, noch die Geburt und die Zeit danach mit Urlaub zu vergleichen. Abwertender geht‘s kaum.
als dienst an der nation hab ich persönlich schwangerschaften „erziehungsurlaub“ und teilzeit ja nun so gar nicht empfunden. es war einfach nicht anders möglich.
aber dass jungen frauen auch das noch aufgebrummt werden soll, weil ausgerechnet beim thema wehrpflicht alle auf gleichbehandlung pochen, finde ich bemerkenswert.
wehrpflicht für frauen erst dann, wenn alles andere gerecht geregelt ist (pay gap, kinderbetreuung, pflege…)
Ich find's total gut Kinder bekommen und Kinder erziehen als Dienst an der Nation zu framen.
Das ist kein bisschen nationalistisch, hat keinerlei bezüge zu biopolitik und Eugenik und entspringt nicht im entferntesten einem patriarchalen und militaristischem "Kinder sind zu produzieren" Gedanken.
Alles cool und normal ihr habt keineswegs die strategische Lackreserve angezapft und metrische Tonnen an Klebstoff weggezogen bevor ihr solche Takes am haben wärt ihr ausgeglichenen und humanistisch geprägten Bildungsbürger.
Das ist ja das perfide was da im Hintergrund mitschwingt.
Dass die Vorstellung vom Mann als Krieger und von der Frau als Mutter gut und richtig sei und staatlich anerkannt und durch entsprechende Politik untermauert gehört.
Genau das. Mein erster Gedanke war auch "Ah, dann Wehrpflicht für kinderfreie Frauen!" und der nächste war "HAHAHAHA, als ob es hier um Wehrgerechtigkeit ginge, LOL." und ja...
Die Zeit ist wie stets der Hort der besonnen Denkenden, wo wenn nicht in den geheiligten Hallen dieser Redaktion tritt man nocheinmal einen gedanklichen Schritt zurück betrachtet das große ganze und fragt sich kritisch ob das gut so ist.
Wo wären wir ohne deren intellektuellen Scharfsinn?!
Gleichberechtigung ja oder nein? Wer A sagt muss auch B sagen. 9 Monate Elternzeit für Männer, dafür ebenfalls Grundwehrdienst auch für Frauen? Ich weiß, jetzt kann man wieder bis aufs Messer diskutieren.
Wie wäre es, wenn wir erstmal die ganzen Nachteile die Frauen immer noch von der Gleichberechtigung abhalten ändern? Schlechtere Bezahlung, schlechtere Gesundheitsversorgung ( #Frauenticket ), schlechter Karrierechancen, Altersarmut, Care Gap ...
Zeit... wo vor jeden Clickbait Artikel eine etwas zu kontroverse Überschrift vorsteht, aber noch nicht so kontrovers, dass man als Bild Zeitung Kopie durchgeht.
„Frauen leisten längst Dienst an der Nation: im Schnitt fast 15 Monate in Elternzeit.“ weil da zieht der Nachwuchs aus, verdient sein eigenes Geld und - was? Der Dienst an der Nation im Job des Großziehens selbstständiger Erwachsener endet nach 15 Monaten nicht. Da fängt es gerade an. Nicht wahr?
Ja. Der teaser ist falsch. im text geht es explizit um die im Schnitt 15 Monate schwangerschaft die eine frau im schnitt leistet. Weil die eben (zur zeit) nur frauen leisten. Der rest ließe sich ja gerecht verteilen.
Kinderkriegen in Deutschland ist eine zutiefst egoistische Sache - wer das als "Dienst an der Nation" betitelt und das auch noch glaubt, kann gleich "Dienst fürs Vaterland" sagen Mutterkreuze verteilen und 88 rufen
@nelepollatschek.bsky.social Nerv geklemmt oder was?
Artikel gelesen? Weil: dem widerspreche ich gar nicht. Die Logik des Krieges ist eine, die ich nicht teile, innerhalb dieser logik ist gebären aber ein vergleichbarer dienst. Abgesehen davon ist kinderkriegen in deutschland natürlich stark im interesse des staates (siehe GG §6)
Den Unterschied zwischen Pflicht und freiwilliger Entscheidung lernen sie bei der Zeit hoffentlich auch noch. Wichtig wäre eine #Care Pflicht für Männer.
Naja, schwanger werden und Kinder gebähren können die Männer für uns noch nicht. Und diese Zeit wirft uns Frauen, die arbeiten zurück. Wir bleiben daheim (auch wenn es nur für 6, 12 odrf 18 Monate ist), zahlen weniger in die Rentenkasse ein, haben geringere Aufstiegschancen im Beruf.
Das wiederum ist eine Frage des Unterhaltsrechts und -erneut- eines Vollzugsdefizits. Die Beistandschaft des Jugendamtes soll den Unterhalt bei den Vätern holen, wird aber oft nicht oder nur insofern tätig, als der (zu geringe) Unterhaltsvorschuss betroffen ist.
Aber dann liegt der Fehler doch darin, dass der Staat diese Missstände nicht beseitigt, insbesondere, weil es beim Verbot der Ungleichbehandlung ein erhebliches Vollzugsdefizit gibt. Wenn wir stattdessen versuchen, Ungleichheit hier mit Ungleichheit dort auszugleichen, dann kommen wir nicht weiter.
Exakt so hat eine Mitschülerin kurz vor‘m Abitur mir das auch erklären wollen. Also herzlichen Glückwunsch, Zeit: eure Kommentare sind auf dem Level von Provinz-Pennälern, die sich gerade aus der Pubertät rauskämpfen und meinen, die ganze Welt begriffen zu haben weil sie mal ne 1 in Philo hatten.
Man könnte ja auch als Feminist*in vorschlagen, die Wehrpflicht komplett zu streichen, aber Männer, die sich nicht mit ihrem Vaterland identifizieren können, zu zwingen, für diesen zu kämpfen und zu sterben ist natürlich nicht genug. Lass das auch gleich noch Frauen antun!
PS: Ich kann leider den Artikel nicht wegen der Paywall lesen. Ich lese aber auch die Kommentare, die darauf hindeuten, dass hier mit misogynen Argumenten versucht wird, eine Wehrpflicht für alle abzulehnen. Ich teile das nicht und möchte daher nicht den Artikel in Schutz nehmen.
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- Steuererleichterungen
- Muterschaftsurlaub
- Partnerschaftslohn
und vieles mehr.
Und vor allem dachte ich, dass Kinder für sich selbst "gemacht sind" und nicht für den Staat.
Aber ich entziehe mich nicht meiner Verantwortung für das Land und ich habe im Militär gedient.
Ist das schrödingers familienpolitik?
Die geburtenrate ist zu niedrig, alle müssen kinder bekommen. Es dürfen aber nur die kinder bekommen die sich das leisten können, deswegen ist die geburtenrate zu niedrig. Hilfe!
Dann werfe ich noch in die waagschale:
- jahrelange teilzeitfalle mit gehalts- und rentenverzicht
- unbezahlte carearbeit
- hohe kosten für Kinderbetreuung (wenn überhaupt plätze da sind)
Kinder für den Führer.
wehrpflicht für frauen erst dann, wenn alles andere gerecht geregelt ist (pay gap, kinderbetreuung, pflege…)
Das ist kein bisschen nationalistisch, hat keinerlei bezüge zu biopolitik und Eugenik und entspringt nicht im entferntesten einem patriarchalen und militaristischem "Kinder sind zu produzieren" Gedanken.
Dass die Vorstellung vom Mann als Krieger und von der Frau als Mutter gut und richtig sei und staatlich anerkannt und durch entsprechende Politik untermauert gehört.
Wo wären wir ohne deren intellektuellen Scharfsinn?!
Klar, "Frauen im reproduktionsfähigen Alter" keine Bürger sondern einfach eine national schützenswerte Ressource. Was stimmt denn mit euch nicht?😳
Was für Pfeifen ...
@nelepollatschek.bsky.social Nerv geklemmt oder was?
Artikellesen kann ich mir leider nicht leisten ...