H2-Kernnetz: 9700km, davon 40% neugebaute H2-Pipelines. CAPEX von EUR 19,8 Mrd. (EUR 13,1 Mrd. für den Neubau). Interessant ist v.a. die angesetzte Ausspeisung aus dem Kernnetz. Dazu ein kurzer 🧵.
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Mich würde interessieren, welcher Herkunft das H2 ist, das dadurch fließen soll. Schon blauer Wasserstoff ist nicht besser als Erdgas. Die CO2 Bilanz über die Jahre fände ich mindestens genauso spannend wie die Kosten.
Auch interessant: OPEX. H2 ist notorisch flüchtig und aggressiv (Versprödung).
Was heisst OPEX?
Mir ist klar, dass Wasserstoff im Unterschied zu Erdgas viele Materialien durchdringt / verspricht und deshalb ein Neubau von Leitungen nötig ist.
OPEX (Operational Expenditures) sind Betriebs- / laufende Kosten. Das Komplementärstück zu CAPEX (Invest). Aufgrund der H2-Eigenschaften werden die höher sein als für Gas.
Aufgrund der Tatsache, das H2 aggressiver ist als Erdgas. Die Abdichtung ist initial aufwendiger, die Wartung danach im Betrieb auch. Es gibt einen eigenen Begriff (Wasserstoffversprödung) dafür.
Die erforderlichen Mengen H2 bereitzustellen wird in jedem Fall eine enorme Herausforderung (allein 135 TWh/j im Stromsektor nach unserem Szenario KNS2035). Das Kernnetz ist damit nur Schritt 1. Die Anstrengung muss nun darauf liegen, Pipelines aus den sonnen-/windreichen Regionen nach DE zu legen.
Sind sonnen- und windreiche Regionen denn die besten Plätze für H2-Produktion? Wäre es nicht einfacher und effizienter EE-Strom aus sonnen-/windreichen Regionen zu optimalen H2-Produktionsstandorten zu transportieren?
Tatsächlich ist es einer Studie zufolge günstiger, H2 zu transportieren, weil man auf das bestehende Gas-Netz zurückgreifen könnte. Das bedarf aber einer weitreichenden technologischen Transformation aller angeschlossenen Verbraucher.
Die Studie wurde u.a. im Auftrag der 2er FNBs durchgefĂĽhrt.
Zudem ist die Verteilung der EE durch Strom deutlich flexibler, da mehr Use Cases bedient werden können (von Lampen über Herd bis Auto). D.h. selbst wenn ein H2 Netz Perspektivisch die Beste Lösung sein sollte, wäre kurzfristig das Stromnetz schneller zum Transport geeignet.
Sie können nicht einfach Wasserstoff durch Erdgasnetze leiten, die Eigenschaften der Gase sind zu unterschiedlich. Verlinken sie doch bitte mal die Studie. Außerdem ging es um den Vergleich H2 zu Strom.
Interessante Aussage, die sehr entfernungsabhängig ist. Ich habe im Vergleich bei H2 eine unfassbar schlechte volumetrische Energiedichte, Konvertierungsverluste, Brennbarkeit, Flüchtigkeit, Korrosion. Ab welchen Entfernung wird H2 „einfacher transportierbar“ als Strom?
In der Endstufe kann das Kernnetz ca. 280 TWh jährlich ausspeisen. Der Großteil (56%) fällt auf KWK-Anlagen, gefolgt von Eisen/Stahl, Chemie und Raffinerien. Das Kernnetz ist für die Anfang der 2030er erwarteten Bedarfe überdimonisert, d.h. die Volumina werden nicht unbedingt erreicht.
Das mit den Ă–lraffinerien... Die mĂĽssen ja perspektivisch eh viel weniger werden, maximal ein kleiner Rest fĂĽr Fischer-Tropsch-Produkte, und selbst das ist nicht so eindeutig, gibt auch andere PtX-Wege. Und die fĂĽr relativ kurze Zeit noch teuer an's H2-Netz anbinden?
In #Deutschland arbeitet #Thyssen daran Kohle durch Wasserstoff zu ersetzen - und in #Ă–sterreich ist die #VOEST schon einige Jahre daran - es wird - Frage ist halt wie es z.B. in der Ukraine damit steht
Ja, bspw. in Duisburg ist der Neubau von einer Direkt-Reduktions Anlage bereits beauftragt worden. In diesen soll dann Übergangsweise Erdgas und später H2 eingesetzt werden. Wann die weiteren Hochöfen außer Dienst gehen wüsste ich jetzt aber noch nicht.
Die von den FNB veröffentlichte Projektübersicht gibt mehr Details: Größte H2-Abnehmer sind mit großem Abstand Thyssen (21 TWh, Duisburg) und die Raffinerie Oberrhein (16 TWh). In den Top 10 finden sich zudem BASF, HKM Stahl, Salzgitter und die Bayernoil Raffinerie.
dazu interessant:
"Die Liberalen und die Unternehmer sind sich uneins. Vor allem bei der Energiepolitik kracht es......
Lindner ist also nicht der Schnellste, was die Manager aber auch schon lange wissen."
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Auch interessant: OPEX. H2 ist notorisch flüchtig und aggressiv (Versprödung).
Mir ist klar, dass Wasserstoff im Unterschied zu Erdgas viele Materialien durchdringt / verspricht und deshalb ein Neubau von Leitungen nötig ist.
Warum sind die Kosten höher, wenn die Leitung einmal fertig ist?
Die Studie wurde u.a. im Auftrag der 2er FNBs durchgefĂĽhrt.
"Die Liberalen und die Unternehmer sind sich uneins. Vor allem bei der Energiepolitik kracht es......
Lindner ist also nicht der Schnellste, was die Manager aber auch schon lange wissen."