"Ally" als Selbstbezeichnung ist oft problematisch, weil sie nichts darüber aussagt, ob jemand wirklich solidarisch handelt oder ob es eher um das eigene Image geht.
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Ich persönlich finde dass der Begriff Ally die falsche Beziehungsebene aufmacht. Ich bin ja nicht gegen xy- Ismen, wegen meiner Beziehung zu den Betroffenen. Sonst wäre ich ja schnell nicht mehr dagegen, sobald ich die Betroffenen doof finde. Ich bin ja dagegen, weil ich dagegen bin.
Viele marginalisierte Menschen haben erlebt, dass sich vermeintliche Allies bei Gegenwind schnell zurückziehen oder sich mehr darauf konzentrieren, als "guter Mensch" wahrgenommen zu werden, statt wirklich etwas gegen Diskriminierung zu tun.
Dazu kommt, dass Privilegierte sich trotz guter Absichten oft über die Stimmen der Betroffenen hinwegsetzen. Deshalb sind viele skeptisch und warten darauf, ob die Person wirklich langfristig solidarisch handelt, ohne sich selbst in den Mittelpunkt zu stellen.
Wirkliche Verbündete sind oft die, die sich die Bezeichnung gar nicht selbst geben, sondern einfach konsequent solidarisch sind – auch wenn’s unbequem wird.
Verbündete stehen aktiv an der Seite marginalisierter Menschen, statt sich nur gegen ihre Gegner zu stellen.
Das bedeutet, nicht nur gegen offensichtliche Diskriminierung oder Angriffe zu sein, sondern sich auch im Alltag für Gerechtigkeit einzusetzen.
Sei es durch Zuhören, Lernen oder das Nutzen der eigenen Privilegien für das Konfrontieren von problematischen Strukturen, auch wenn es unbequem ist.
Viele Personen nennen sich aktuell "linksgrün versifft". Ein großer Anteil davon ist aber nicht bereit dies auch aktiv zu sein.
Sie sind nur gegen Nazis. Weil *singt* "Alle hassen Nazis!"
Dazu kommt finde ich noch, dass jede Person andere Bedürfnisse hat. Ich versuche jeden Tag ein Ally zu sein, aber ob ich das bin entscheidet jede einzelne Person für sich selbst. Nur weil etwas einer Person hilft, hilft das nicht automatisch allen.
Das sehe ich als Mutter einer trans Person ebenso. Ich bezeichne mich als safe space oder als sichere Person, soll heissen, ich urteile nicht und sage niemandem etwas weiter, helfe wenn ich kann und darf. Höre zu. Und für mein Kind bin ich ein Mama bear. Führ ihn würde ich sterben!
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Verbündete stehen aktiv an der Seite marginalisierter Menschen, statt sich nur gegen ihre Gegner zu stellen.
Sei es durch Zuhören, Lernen oder das Nutzen der eigenen Privilegien für das Konfrontieren von problematischen Strukturen, auch wenn es unbequem ist.
Sie sind nur gegen Nazis. Weil *singt* "Alle hassen Nazis!"