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#Autismusforschung
Mir werden zur Zeit immer mal wieder Artikel über Autismus und Neanderthal-DNA in die Timeline gespült.
Zur Studie, die das ausgelöst hat, kann ich nicht viel sagen.
Ich möchte jedoch warnen vor Spekulationen, die darauf aufbauen.
#Autismusforschung
Mir werden zur Zeit immer mal wieder Artikel über Autismus und Neanderthal-DNA in die Timeline gespült.
Zur Studie, die das ausgelöst hat, kann ich nicht viel sagen.
Ich möchte jedoch warnen vor Spekulationen, die darauf aufbauen.
Comments
Was ist untersucht worden?
Man hat im Genom von Autisten nach sogenannter "Neanderthal-DNA" gesucht - Genen, die vermutlich durch gemeinsame Fortpflanzung zwischen Neanderthalern und modernen Menschen im menschlichen Genpool erhalten blieb.
Und man hat Vergleiche angestellt mit den entsprechenden Genen bei Nichtautisten. Ergebnis: Bei Autisten waren bestimmte "Neanderthaler-Gene" häufiger.
Was sagt diese Studie aus?
Dass bestimmte Gene, die auch im Genom von Neanderthalern gefunden wurden, offenbar bei Autisten häufiger vorkamen.
Was sagt diese Studie NICHT aus?
Dass die "Neanderthal-Gene" Autismus verursachen.
Oder dass Autisten sich wie Neanderthaler verhalten, oder Neanderthaler sich wie Autisten verhalten haben.
Das war nicht Inhalt der Studie.
Es wird darin nicht gesagt, dass man Gene untersucht, die mit Autismus in Verbindung gebracht werden. Und welche das tatsächlich ist, ist immer noch sehr unklar - es sind bisher mehr als 100 Gene bekannt, die dafür in Betracht kommen.
Und laut dem entsprechenden Wikipedia-Artikel ist die Forschung zum Neanderthal-Genom nicht so eindeutig, wie es eine knappe Zusammenfassung der Studie vermuten ließe.
Zudem scheinen fortpflanzungsfähige Nachkommen von Neanderthalern und modernen Menschen eher Einzelfälle gewesen zu sein. Das reduziert auch die Menge an Schlüssen, die man von einzelnen Genen auf Neanderthaler im Allgemeinen ziehen kann.