📢 Am Sonntag wird die AfD wohl viele Wahlkreise im Osten direkt gewinnen. Doch hinter dieser blauen Dominanz auf der Wahlkarte stecken oft keine echten absoluten Mehrheiten, sondern nur relative Mehrheiten. @pluggedchris.bsky.social und ich zeigen, warum. Thread 🧵👇 shorturl.at/t6kAP - ThreadSky

juliusk.bsky.social • 7 days ago

📢 Am Sonntag wird die AfD wohl viele Wahlkreise im Osten direkt gewinnen. Doch hinter dieser blauen Dominanz auf der Wahlkarte stecken oft keine echten absoluten Mehrheiten, sondern nur relative Mehrheiten. @pluggedchris.bsky.social und ich zeigen, warum.

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juliusk.bsky.social•7 days ago

Passend dazu natürlich auch dieser Beitrag 👇
https://bsky.app/profile/wahlforschung.thorstenfaas.de/post/3lilw6acifs2j

juliusk.bsky.social•7 days ago

📊 YouGov-Projektionen deuten darauf hin:
👉 Kaum ein Wahlkreis wird mit absoluter Mehrheit gewonnen.

👉 Mancherorts reichen 25% der Stimmen für den Sieg.

Dies ist demokratietheoretisch nicht unproblematisch!

juliusk.bsky.social•7 days ago

Warum? Bei absoluter Mehrheit (50%+) schlägt der Sieger jeden anderen im direkten Vergleich und ist gleichzeitig die Mehrheitspräferenz. Bei einer relativen Mehrheit kann es hingegen passieren, dass ein Kandidat gewinnt, der im direkten Vergleich eigentlich gegen einen anderen unterlegen wäre.

juliusk.bsky.social•7 days ago

Dies ist vor allem dann wahrscheinlich, wenn sich Erststimmen auf viele aussichtsreiche Kandidaten verteilen: AfD-Kandidaten gewinnen oft mit knapper relativer Mehrheit, sind aber bei Wählern anderer Parteien sehr unbeliebt. In einer Stichwahl würde es daher meist eine Mehrheit gegen sie geben.

juliusk.bsky.social•7 days ago

Beispielsweise könnte die AfD den Wahlkreis Berlin-Pankow mit 24% der Stimmen und 5 Prozentpunkten Vorsprung vor der zweitplatzierten Kandidatin der CDU gewinnen. Offensichtlich würden verbleibende Wähler von Grünen, SPD und co. im Direktvergleich eher die CDU-Kandidatin präferieren.

juliusk.bsky.social•7 days ago

Wenn das deutsche Wahlrecht diese Präferenzordnungen berücksichtigen würde, sähe die Wahlkarte wahrscheinlich eher so aus. Die AfD würde zwar immer noch viele Wahlkreise in Ostdeutschland gewinnen, jedoch deutlich weniger als in im jetzigen Wahlsystem (im Vergleich zur oben gezeigten Karte).

juliusk.bsky.social•7 days ago

Insbesondere in urbanen Wahlkreisen und im Umland von Großstädten, welche die AfD aufgrund von Fragmentierung nur mit kleinen Erststimmenmehrheiten gewinnt, wären eher Kandidaten der politischen Mitte erfolgreich. Gleiches gilt jedoch auch für eher ländliche Gegenden wie Ost-Thüringen.

mq86mq.bsky.social•7 days ago

Allerdings treten die Kandidaten halt primär gegen ihre Liste (bzw. andere Wahlkreise im Fall der Nichtzuteilung) an. Die relative Mehrheit im Wahlkreis ist bloß eine absurde Nebenbedingung. In Hamburg ist der weitgehend selbe Effekt mit noch weitaus niedrigeren Stimmenanteilen erreichbar.

meisteranatol.bsky.social•7 days ago

Aber wäre es nicht dennoch sinnvoll das Direktmandat an eine absolute Mehrheit im Wahlkreis zu binden, die ggf. durch eine Stichwahl herzustellen wäre?

mq86mq.bsky.social•7 days ago

Man müsste die Verhältniswahl abschaffen, damit das Sinn macht. Die Bindung kann ja sonst nicht wirklich existieren. Es könnte sein, dass der Gewinner keinen Sitz kriegt (wegen fehlender Zweitstimmendeckung) und der Verlierer schon (über die Liste). Und das kann schon vorher sicher sein.

mq86mq.bsky.social•7 days ago

Und es ist eigentlich sogar das typische Ergebnis: Die Starken hängen über und die Schwachen haben ihre Listen. Man sollte sowas nur propagieren, wenn man die Verhältniswahl angreifen will, weil das wird die Wirkung sein.

samuelkutter.bsky.social•7 days ago

Das ist leider die Folge von einem vermurksten Majorwahlrecht in der Erststimme. Besser wäre ein "Übertragbare Einzelstimmgebung", oder einfach hinfort mit der undemokratischen Erststimme und stattdessen Wahllisten mit Einfluss der Wähler (kumulieren und panaschieren)!

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