Wie wäre es, wenn wir erst einmal Wissenschaftler:innen hierzulande die Möglichkeit geben, einen festen Job zu haben? Looking, at you, Wissenschaftszeitvertragsgesetz. Ich meine: Was wollen wir den US-Talenten bieten? Hilfsarbeiterstellen? Es gibt keine Strukturen, die denen irgendwas bringen. 1/x - ThreadSky

schreibersnaturarium.de • 27 days ago

Wie wäre es, wenn wir erst einmal Wissenschaftler:innen hierzulande die Möglichkeit geben, einen festen Job zu haben? Looking, at you, Wissenschaftszeitvertragsgesetz. Ich meine: Was wollen wir den US-Talenten bieten? Hilfsarbeiterstellen? Es gibt keine Strukturen, die denen irgendwas bringen. 1/x

Reposted from Johannes Franzen

Ich würde es lieben, in einer Gesellschaft zu leben, die Wissenschaftler:innen aus aller Welt einen sicheren Ort zum Forschen geben kann!

Angesichts der komplett kaputtgesparten Infrastruktur klingen solche Großmannsfantasien allerdings ziemlich verblendet.

Comments

matz2025.bsky.social•26 days ago

Vielen Dank für den Einblick.

Habe nur ganz wenig, bis keinen Zugang zu der Welt des Wissenschaftsbetriebs.

Klar weiß ich von den unmöglichen Arbeitsbedingungen. Durch Ihre Beschreibung kann ich mir ein besseres Bild machen.
Gerade auch in Bezug auf US-Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler.

mirjamzadoff.bsky.social•27 days ago

Wie wahr

minimaximaus.bsky.social•24 days ago

Wir haben doch diese top Bürokratie, wo jede Büroklammer ihre eigene Kostenstelle hat. Wenn das kein real adventure ist …

🖇️📎🖇️📎🖇️📎🖇️📎🖇️📎🖇️

schreibersnaturarium.de•27 days ago

2/x Viele Medien framen das auch irgendwie so, dass „endlich“ tolle Talente aus den USA kommen, die wir uns „schnappen“ können. Als gäbe es hier keine? Als bräuchten wir irgendwie Hilfe, weil hier alle Wissenschaftler:innen zu doof sind? Das Problem ist:

gudrunlotze.bsky.social•23 days ago

Wenn man genau hinhört, möchte man nur Professoren. Auch in den USA gibt es jede Menge Postdocs etc.

schreibersnaturarium.de•27 days ago

3/x Es gibt einfach keine Stellen. Wir können uns nicht mit den USA vergleichen, weil wir null Interesse haben, Talente zu halten. Wir bilden sie hier teuer aus und dann müssen die meisten eben ins Ausland gehen, wenn sie eine langfristige Karriere außerhalb der Privatwirtschaft machen wollen.

gudrunlotze.bsky.social•23 days ago

Wir bilden vor allem die meisten an der Privatwirtschaft vorbei aus. Da wird man dann netterweise mit einem Maurer verglichen, der jetzt Dachdecker sein will. Ok, aber nur mit signifikanten Gehaltskürzungen.

conligit.bsky.social•24 days ago

Wissenschaft wird in Deutschland entweder als gratis Ausbildung für die Industrie (MINT) oder überflüssig (der Rest) angesehen. In beiden Fällen soll eine akademische Laufbahn möglichst kurz sein.

schreibersnaturarium.de•27 days ago

4/x Es gibt einfach nicht genug entfristete Stellen. Es hat einen Grund, warum uns Wissenschaftler:innen aus anderen Ländern schon Jahrzehnte nicht mehr die Türen einrennen. Wir können ihnen nichts bieten?! Die Strukturen sind so zerstört, Deutschland ist definitiv kein Ziel für Scientists.

steter.bsky.social•27 days ago

Meiner Erfahrung nach ist die Situation in den USA noch viel kompetetiver und unsicherer. Selbst Professuren sind ja anfangs nur befristet. Nur wer genügend Drittmittel einfährt und gut publiziert kommt auf den Tenure-Track.

schreibersnaturarium.de•27 days ago

Es gibt hier schon kaum Stellen für Leute. Viele Stellen werden sowieso über Klüngelei vergeben, mit Fake-Ausschreibungen speziell für Kandidaten. Ohne Kontakte und „Korruption“ geht hier oft wenig. Welche Chance sollen die hier haben?

steter.bsky.social•27 days ago

Top Leute haben sicher eine Chance. Deine Kritik an den prekären Verhältnissen in der deutschen Akademie teile ich trotzdem.

schreibersnaturarium.de•27 days ago

5/x Die meisten meiner Kommiliton:innen, die ein Master machen wollten, sind damals nach dem BA in die UK gegangen. Weil die schon wussten, dass das hier in Deutschland mit Tenure sowieso nichts wird und es keine Stellen gibt. Vor allem die Frauen hatten keinen Bock drauf,

gudrunlotze.bsky.social•23 days ago

Es gibt Leute in Europa, die behaupten: Schau in den Spiegel. Sei ehrlich zu dir. Wenn du gut bist, dann klappt es auch mit der Professur.

nutzbuch.at•27 days ago

Rein aus Interesse: Machen heute die meisten Studierenden einen Master wirklich nur noch bei Interesse an einer akadem. Laufbahn? Das war vor ein paar Jahrzehnten ganz anders - (nicht nur) ich habe aus Interesse an der Materie promoviert, ohne jede Absicht, danach an der Uni bleiben zu wollen.

schreibersnaturarium.de•27 days ago

6/x weil die Vereinbarkeit von Job und Familie und dann eben auch die Gleichstellung dermaßen Scheiße ist.

Diese ganzen Leute, die diese US Wissenschaftler:innen „abwerben“ wollen: MIT WELCHEM ARGUMENT lol. „Komm zu uns, hier hast du auch keine Zukunft 👌“?!

gudrunlotze.bsky.social•23 days ago

Das Argument ist: wir bieten dir hier 1-2 Jahre Vertrag.

drkeichhorn.bsky.social•24 days ago

Keine Sorge, es geht nicht um die Abwerbung von Frauen oder Minderheiten, sondern um #Spitzenforscher 🙃

schreibersnaturarium.de•27 days ago

7/x Oder weil die einfach komplett unethisch hoffen, dass die Situation vor allem für Minderheiten jetzt so dermaßen scheiße in den USA ist, dass sie sogar nach Deutschland kommen, obwohl wir denen hier überhaupt nichts bieten können, man aber hofft, dass sie keine andere Wahl haben?

tahvia.bsky.social•27 days ago

Der ganze Thread ist exakt warum ich nach meinem Bio Master nicht noch den Doktor gemacht hab und in die Forschung bin

vlkrdhr.bsky.social•27 days ago

"Einen Nobelpreis haben Sie also? Ja wir hätten da eine Vertretung in Elternzeit frei, 20 Stunden die Woche, befristet auf 6 Monate."

sonjariedemann.bsky.social•24 days ago

Wenn’s nicht so tragisch wäre… 🤭🫣😂

blubinsky.bsky.social•26 days ago

Das ist der Grund weshalb ich nach dem Master nicht promoviert habe. Das wäre ziellos gewesen!

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