Was ist denn da strategisch klug für grade promovierte? Nicht habil. sondern postdoc nach postdoc, um sich sowohl auf junior prof. Stellen bewerben zu können aber auch etwas “habil. equivalentes” zu leisten?
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Ich hatte einf eine beinahe fertige Habil ein paar Jahre in der Schublade. Für W1 noch tauglich, bei W2 damit argumentieren, dass man sie sofort einreichen kann 🫠
Wenn die Fachkultur es zulässt, kann man ja auch kumulative Habil planen, dann kann man die Sachen einzeln schon veröffentlichen.
Strategisch da irgendwas steuern zu wollen, ist m. E. sinnlos, hängt von zu vielen Faktoren ab, die man nicht in der Hand hat. Deshalb: Tun, was einem selbst wichtig ist und auf gute Bedingungen achten, statt sich jetzt aufzuopfern in der Hoffnung, dass sich das später auszahlt!
Ich würde einzig empfehlen, strategisch zu schauen, ob man nicht Zeit freihält, um berufsbegleitend noch eine Qualifikation oder einen Fachabschluss zu machen. Das hilft enorm beim Ausstieg, den man immer einplanen sollte.
Super wichtiger Punkt. So viel wie möglich machen, was einem wirklich wichtig ist. Sonst denkt man irgendwann nur noch über diese ganzen Ungerechtigkeiten und diesen Unsinn nach und wird depressiv.
Und man hat auch keine Reserven, die wichtig sind für unsichere Zeiten. Unsere ganze Überarbeitungs- und Antragskultur basiert auf der Prämisse, dass ein Verschieben auf später denkbar ist. Das ist immer heikel, setzt aber eben auch stabile Rahmenbedingungen voraus, die nie selbstverständlich sind.
Wobei ja auch die Frage, wie sich eine Habilitation auf dem außeruniversitären Arbeitsmarkt auswirkt, interessant ist. Dazu hab ich allerdings auch nur widersprüchliches gehört.
negativ. Für die Industrie bist Du nach der Diss fertig. Böse und direkt gesagt: Wenn Du danach noch an der Uni bleibst, um dann irgendwann in die Industrie wechseln zu wollen, zeigst Du, dass Du Deine Chancen nicht realistisch eingeschätzt hast, Deine Wette verloren hast, andere besser waren als du
Du nie wirklich in Industrie wolltest und es jetzt nachdem alles andere ebenfalls gescheitert ist für Dich eine Notlösung ist. Um solche Kandidaten reisst sich niemand und jeder Mitbewerber der sich gleich nach der Promotion bewirbt wird bevorzugt eingestellt. Ehrlich gesagt lernt man das,
was man für die Arbeit in freier Wirtschaft / Industrie braucht, nicht während einer Postdoc-Zeit oder bei der Habil, sondern on the job. Jede Firma ist da auch anderst, und größere haben hauseigene Systeme und Trainings und Firmenkultur. Es ist sehr viel schwieriger, später da unterzukommen.
Pluspunkte wären, wenn Du in einer für diese Industrie sehr wertvollen Nische bist oder anderweitig seltene begehrte Fähigkeiten mitbringst. Selbständiges Arbeiten, Teamfähigkeit, internationale Erfahrung, Projektleitung, Koordination und Führung wird da niemanden beeindrucken...
So ist es. Letztlich ist es ein Scheitern, wenn man so lange Jahre nach der Doktorarbeit ein Ziel verfolgt hat, das man nicht erreichen konnte, weil andere besser waren, und das alles ohne Plan B, was man machen wird, für den sehr wahrscheinlichen Fall, dass man kein Prof wird. Erklär das mal...
vor allem wenn Du Dich danach auf verantwortungsvolle Positionen bewerben möchtest, wo es schon sehr wichtig ist, dass Du zeigst, dass Du gute Entscheidungen treffen kannst, Deine Ziele erreichen kannst und tote Pferde nicht 10 Jahre lang reitest und Verantwortung selbst übernimmst.
Der PD ist außeruniversitär nicht relevant und nicht bekannt. Man schreibt, was im Lebenslauf, was man kann, es ist egal wie diese Fähigkeiten erlangt wurden.
Um noch deutlicher zu werden: Die Habil gehört nicht in den außeruniversitären Lebenslauf (außer in ein paar wenigen Ausnahmen). Die Diskussion, dass sie Nachteile bringt, kommt zustande 1/2
Btw, ich hatte 2021 mal beim DZHW nachgefragt und da hieß es von einem Forscher, es gebe keine Daten, die schlechtere Employability von Habilitierten im außeruniversitären Arbeitsmarkt belegen würden. Gibt's da inzwischen Daten?
Hab auch nochmal kleinteiliger in einer Graphik aufgedröselt, wie sich wiss. Kompetenzen in Anforderungen an den außeruniversitären Arbeitsmarkt übersetzen - und es sind viele! Als Ergänzung zu deiner Aufzählung in deinem Blog :) https://www.methodenkoffer.info/blog.
weil Leute sie unbedingt in der Bewerbung besprechen wollen. Das Problem ist der fehlende Perspektivenwechsel (und das damit einhergehende Management von Gefühlen), nicht die Habil per se.
Für W1 kommt man mit zu viel PostDoc über Zeitlimits.
Taktieren verbessert keine Lage und hat es auch noch nie; die Anzahl der Parameter ist zu groß.
Fakultäten können prinzipiell mit ihren Professuren machen was sie wollen, auch andere Schwerpunkte wählen, das ist alles nicht antizipierbar.
Ich finde das auch sehr schwierig. Viele Juniorprofessuren kommen dann wegen Förderung mit "Altersbeschränkungen". 3/6 Jahre nach der Diss. Gleichzeitig wird eine lange Publikationsliste gefordert. Es gibt 2 Wege zu sparen W3 auf W2 o. Ausstattung oder JunProf. Wofür sich Fakultäten entscheiden, 1/2
... ist Geschmackssache und folgt dem internen Geschacher zwischen Fakultät und Rektorat. Hier ist die Tendenz gerade JunProf extern gefördert (Professorenhülse kann anderweitig verwendet werden) & die Fakultät dann zu zwingen die fehlende Hülse aus dem verblieben Bestand zu nehmen.
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Wenn die Fachkultur es zulässt, kann man ja auch kumulative Habil planen, dann kann man die Sachen einzeln schon veröffentlichen.
Dort fällt in aller Regel nach 6 Jahren die Lade … Es ist ein Elend. Sorry.
Taktieren verbessert keine Lage und hat es auch noch nie; die Anzahl der Parameter ist zu groß.
Fakultäten können prinzipiell mit ihren Professuren machen was sie wollen, auch andere Schwerpunkte wählen, das ist alles nicht antizipierbar.