Deutschland ist eines der chancen-ungleichsten Länder in der OECD. Unser Dreigliedriges Schulsystem ist ein Selektionsprozess, der von Anfang an bis zu 20 % einer Generation aussortiert. Oft unter rassistischen und klassizistischen Aspekten.
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Wen interessiert denn Volkswirtschaft? Solange wir anderen die Schuld geben können, kann Individuum abgreifen und dabei sogar selbstgerecht stolz sein. 😒😒
Ich denke ein durchgängigen Schulsystem vom der 1.-10. Klasse und nur ein Bildungsminister würde da helfen.
Oh Moment,nee das geht natürlich nicht, denn das waren das Schulsystem der DDR ,das hatte man als erstes abgewickelt.
Obwohl Skandinavien macht es ja auch so....
Zeit zum umdenken!
In Europa und in der Welt gibt es noch einige Länder, die hinsichtlich des Leistungsniveaus und der Chancengerechtigkeit noch schlechter dastehen als Deutschland. ( https://lmy.de/CMaSN ):
Das am Schulsystem extrem viel nicht funktioniert, sehe ich als Lehrerin durchaus. Gleichzeitig finde ich es absolut nicht sinnvoll, wenn man Gymnasien schleichend in Gesamtschulen verwandelt ("Warum soll mein K. mit dem Bus zur Hauptschule fahren, Gym. ist doch nebenan"), ohne entsprechende
2 Strukturen und Personal: Klassengrößen gut über 25, kaum Inklusionshelfer, Ausbildung zum Gymnasiallehrer, selbstverständlich große Integrationsklassen, Gebäudezustand indiskutabel, aber Vorgabe Abitur - quasi nebenbei. Übrigens...
3 kenne ich das englische System durchaus. Das ist - wenn auch anders - ebenso 3-gliedrig: Comprehensive (= Gesamts.) für die meisten, Denominational (kirchliche S. gegen kleineres Geld und mit Auswahl) für die (Upper) Middle Class und "Public Schools"(🐷🐖teure Privatschulen) für die, die die
4 Entscheidungen über Bildungspolitik treffen. Wenn man Glück hat, taugt die Comprehensive, wenn man mehr Glück hat, gibt es noch eine Grammar School (=Gymn), die aufnimmt. Teils ähnliche Verhältnisse gibt es in Frankreich. Gerechter ist das mit Sicherheit nicht. - end of rant -
Ich empfehle einen Blick in „Mythos Bildung“ von Prof. Dr. Aladin El-Mafaalani. Dort wird exakt beschrieben, weshalb es in DE so ist und warum sich daran nichts ändert.
Wir würden alle so davon profitieren, würden wir den Ausstieg aus den jetzigen System schaffen. Niemals würden wir heute auf das gleiche system kommen. Gemeinsame Schule bis zum 8. Oder 9. Klasse und dann Themen und Möglichkeiten aussuchen können fändi ich besser. 1/2
Es würde eine Gesellschaft mit besseren Menschen fördern, die auch mehr von einander wussten und verstehen könnten. Und wenn dann die Inklusion mit gedacht wäre - ein Paradies 🤓
Und das ganze wäre nicht mal teurer!
Das wäre mit der vorhandenen Infrastruktur durchaus machbar. Nur der politische Wille zu einer Umstrukturierung fehlt (noch). Schließlich war die Teilung und Bildungsdivergenz vollkommene Absicht. Ein Schulmodell mit Gemeinschaft bis etwa 8-10. Klasse und wäre wirklich... klasse!
Dann aber bitte in kleineren Klassen, wenn Unterricht gemeinsam bis 8./9. Klasse.
Meine Große hätte da verloren. Wahrscheinlich ist sie nicht die „Masse“. Sie (auch wir Eltern) profitieren von einer zeitigen Trennung nach kl 4. Endlich wird sie gefordert, findet Schule spannend u lernt mit Freude.
Ich habe indes nicht den Eindruck, dass die französische oder britische Gesellschaft mehr Chancengleichheit bietet, auch wenn sie jeweils in Gesamtschulsystemen mehr Kinder zur Studienberechtigung führen
Die bürgerlichen Gesellschaften im Kapitalismus streben auch keine Chancengleichheit an. Das ist schlicht systemimmanent. Aber Deutschland ist halt extrem undurchlässig. Der Aufstieg aus den ökonomisch unteren 40 % ist nahezu unmöglich. Da sind andere OECD Staaten einfach besser.
Das stimmt so nicht ganz, sagt die Praktikerin. In unseren Oberstufen haben wir regelmäßig Kids von Real- und Hauptschulen. Problematisch ist die andere Durchlässigkeit: kommt Kind am Gym. nicht klar, machen RS und GS dicht - kein Wechsel möglich, außer zur HS im Brennpunkt.
Zumindest ein Teil des Problems besteht darin, dass die OECD nicht verstehen will, dass die betriebliche Bildung in Deutschland nicht defizitär ist, sondern ein regulärer Weg in ein bürgerliches Leben.
Wäre ja okay wenn das bildungsniveau beibehalten würde... Stattdessen geht es überall bergab, gleichzeitig werden höhere Abschlüsse gefordert.
Teilweise als Kompensation, häufig sind Tätigkeiten auch anspruchsvoller geworden
ganz ehrlich - so beschissen, wie unsere grundschule hier am kaff ist, mit verhaltensgestörten schlägern (migrationshintergrundunabhängig) reihenweise, bin ich froh, dass wir das nur bis 4. klasse aushalten müssen... danach auf dem gymi wirds besser. so fies es ist. kind muss schon genug aushalten.
Eine Reform Richtung Gesamtschule bis Klasse 9 wäre übrigens sogar günstiger. jeweils drei Gebäude, drei Teams, sogar unterschiedliche Studiengänge, das ist teurer als alle in einem Haus. Differenzierung etwa über Fortgeschrittenen-Klassen wäre ja dennoch möglich.
Noch schlimmer wird es, wenn man Förderschulen betrachtet, teilweise werden gar keine Qualiprüfungen angeboten, die Abschlussjahrgänge gehen direkt in Werkstätten für Behinderte - wegen ADHS oder Sprachproblemen.
Das war übrigens tatsächlich noch besser, bevor man den Hauptschulabschluss komplett entwertete. Zu meiner Abschlusszeit konnte man damit immerhin noch eine Ausbildung als Handwerker finden.
Ja gut, ist ein Punkt, aber sollte ohnehin nicht das Maß sein. Irgendwann sitzt du da und alle mit bisschen Macht und Verantwortung gehen in Rente und der Rest ist zu Inkompetenz zum Führen, weil sie ein Leben lang von anderen [Weil wir das schon immer so gemacht haben] vorgelebt bekamen.
Da hat die CDU in den Jahrzehnten ihrer Regierung ganze Arbeit geleistet. Die Bildung geht den Bach runter u für die Millionäre geht's bergauf.
Denn die CDU braucht Ungebildete als "Stimmvieh". So kann sie über die BILD u verwandte Medien ihren Schmutz über demokratische Parteikollegen auskübeln.
...und dafür brauchen sie ungebildete Menschen, die den Quark glauben, den BILD u andere tendenzielle Medien verzapfen. Und dann brav die CDU wählen.
Und es funktioniert. Die Menschen haben vollständig vergessen, das es die CDU war, die das Desaster verursacht hat, in dem unser Land gerade steckt.
Ich glaube nicht, dass die Landesfürsten daran etwas ändern wollen. Wir hatten 1990 die Chance und hatten 6 Monate, dann wars vorbei mit der Träumerei von Bildungsfreiheit...wir wurden als "militante" Eltern beschimpft, weil wir Bildungsgerechtigkeit wollten
Erinnere mich noch an die Ansprache der Schulleiterin bei der Einschulung (war teurere Wohngegend): „Wir sind stolz auf 90% Übertritte ans Gymnasium.“ Das ist, was Eltern hören wollen, und die machen mit beim Selektionsdruck. Mit Freuden treten sie mit nach unten. Bis es ihr Kind erwischt.
Das wurde doch schon vor Jahren bemängelt. Nach dem sogenannten Pisa-Schock wurde u.a. bemängelt, dass zu früh in verschiedene Schulformen selektiert wurde. Was hat man gemacht? Die Orientierungsstufe abgeschafft und noch früher selektiert 🤷♀️. Wird sicher diesmal auch nicht anders.
Dabei kann man die positiven Effekte einer späteren Schulentscheidung auch hier in D genau sehen. In Brandenburg mit der sechsjährigen Grundschule z.B. oder in BaWue in den Gemeinschaftsschulen.
Und direkte Konsequenz darauf: der rasante Aufstieg des Rechtsextremismus. Wer nicht in der Lage ist, den eigenen Schlächter zu identifizieren, wird ihn auch wählen.
Wenn ich da an meine Schulzeit in der DDR denke... Das war schön.
Mit 3 in die Grippe in eine Gruppe. Diese Gruppe ging geschlossen in den Kindergarten. Dann geschlossen in die Schule und blieb bis zur 10. Klasse auch zusammen.
Habe auch das Bildungssystem der DDR kennengelernt, bis zur 6. Klasse. Krippe mit 1 Jahr. Übergang Kindergarten-Schule wurden Gruppen gemischt. Zusammen bis zur 9./10. Klasse. Ob Abitur u Studium bestimmte die Parteifreundlichkeit der Eltern. Es war Gleichmacherei mit viel Indoktrie. ⤵️
Und wenn, wie in meinem Fall, man solange mit den gleichen Leuten zusammen ist, dann kennt man sich in uns auswendig und hält mehr zusammen als es heute der Fall ist. Gleichmacherei und Leistungsdruck kann ich so nicht bestätigen.
Wie gesagt soweit ging es bei mir nicht. 6. Klasse kam die Wende.
Wir sind auch zuvor umgezogen (Schulwechsel). EOS hätte ich sicher noch gedurft, Studium denke ich nicht, da Papa aus Partei ausgetreten war, Mama war nie Mitglied und so kleine Seitenhiebe gegen unser Leben bereits begannen.
Mein Traum von Schule als Mutter zweier Schulkinder (5. Klasse/ 2. Klasse), die unterschiedlicher nicht sein können („Käpsele“/ möglicheLegasthenie):
Schule: ein Ort wo Kinder gerne gemeinsam lernen, mit genügend Lehrkräften, die in kleineren Klassen engagiert auf die Anforderungen ihrer Schüler ⤵️
individuell eingehen können, sie fördern können unabhängig ob es leistungsstarke Schüler sind oder leistungsschwache oder „Durchschnitt“, die flexibel ihren Unterricht gestalten können, weil sie die Zeit und die Mittel bereitgestellt bekommen. Schule als Ort, der nicht krank macht. ⤵️
Dafür muss massiv investiert werden! In die Ausbildung der Lehrer, Umdenken zum Lehrberuf, in die Gebäude u deren Ausstattung und auch Umbau des Schulsystems.
Das sollte uns die kommende Generation wert sein!
Stattdessen kommt ein unvorstellbarer Lehrer:innen Mangel auf die veraltete Infrastruktur und Bausubstanz in einem auf Konkurrenz und Wettbewerb getrimmten Schulsystem auf uns zu.
So sieht es aus. Nebenbei werden engagierte u ambitionierte Lehrkräfte weiter verheizt.
Wir haben es bei den Kids erlebt. „Guter Unterricht“ steht und fällt oft mit der Lehrkraft.
Ich bin für eine Reform des Föderalismus (Bildung ist Ländersache). Die Bundesländer bekommen solch eine Umfassende Reform des Bildungssystems alleine nicht gestemmt.
Ja, es braucht eine dringende Bildungsreform. Nicht erst seit die Rattenfänger wieder mit 100 Jahre alten Argumenten Unwissende fangen. Aber das kostet immens viel Geld und ist Ländersache. Es wird also so ziemlich gar nichts geändert. Nicht so lange in Legislaturperioden Politik gemacht wird
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Oh Moment,nee das geht natürlich nicht, denn das waren das Schulsystem der DDR ,das hatte man als erstes abgewickelt.
Obwohl Skandinavien macht es ja auch so....
Zeit zum umdenken!
Und das ganze wäre nicht mal teurer!
Meine Große hätte da verloren. Wahrscheinlich ist sie nicht die „Masse“. Sie (auch wir Eltern) profitieren von einer zeitigen Trennung nach kl 4. Endlich wird sie gefordert, findet Schule spannend u lernt mit Freude.
Ernsthaft: Du verkennst die Dimension der Problematik. Es geht um soviel mehr als das Abitur.
Teilweise als Kompensation, häufig sind Tätigkeiten auch anspruchsvoller geworden
Und die Zeiten als die mangels Produktivität wesentlich schlechter bezahlt wurden sind vorbei.
Das scheint mir ein guter Schritt für die unteren 40% zu sein.
Personalmangel gleicht das aus
Kommt schon drauf an, wie viel Stacheldraht um den Schulhof war....
Wobei die Schulen am Land da gar nicht schlecht aussteigen. zumindest war das mal so.
Denn die CDU braucht Ungebildete als "Stimmvieh". So kann sie über die BILD u verwandte Medien ihren Schmutz über demokratische Parteikollegen auskübeln.
Aber nicht nur CxU. FDP ebenso. Sie alle wollen mehr Musk und Milei wagen.
🤮
Und es funktioniert. Die Menschen haben vollständig vergessen, das es die CDU war, die das Desaster verursacht hat, in dem unser Land gerade steckt.
Mit 3 in die Grippe in eine Gruppe. Diese Gruppe ging geschlossen in den Kindergarten. Dann geschlossen in die Schule und blieb bis zur 10. Klasse auch zusammen.
Mit ein paar Fluktuationen wegen Umzügen und so.
Und wenn, wie in meinem Fall, man solange mit den gleichen Leuten zusammen ist, dann kennt man sich in uns auswendig und hält mehr zusammen als es heute der Fall ist. Gleichmacherei und Leistungsdruck kann ich so nicht bestätigen.
Wir sind auch zuvor umgezogen (Schulwechsel). EOS hätte ich sicher noch gedurft, Studium denke ich nicht, da Papa aus Partei ausgetreten war, Mama war nie Mitglied und so kleine Seitenhiebe gegen unser Leben bereits begannen.
Ich gehe fest davon aus: exakt zum Zweck der ChancenUNgleichheit
Schule: ein Ort wo Kinder gerne gemeinsam lernen, mit genügend Lehrkräften, die in kleineren Klassen engagiert auf die Anforderungen ihrer Schüler ⤵️
Das sollte uns die kommende Generation wert sein!
Wir haben es bei den Kids erlebt. „Guter Unterricht“ steht und fällt oft mit der Lehrkraft.
Die Grünen haben da gute Vorschläge.
https://www.stern.de/politik/deutschland/foederalismus-reform-gruene-fordern-unabhaengigen-expertenrat-3554828.html
Stand heute ist schlimmer...auch auf die Zukunft bezogen.