Kalenderblatt: Heute vor 725 Jahren erfand Heinrich v. Vlammlachs (ca. 1266–1340) in Arnsberg den Weihnachtsmarkt. Bereits aus der dritten Saison 1301 sind Beschwerden über „entsezzlihe gedrangenis unde vil gar slehte gluhe-wîn“ überliefert.
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1302 drohte das Aus für Heinrich v. Vlammlachs’ Weihnachtsmarkt, als ein Feuerspucker die Schafsfelle eines Händlers entzündete, was zu „grôz Schryen unde Gestank“ führte. 1304 eskalierte ein Streit um „falschen Zymet in vynatmuß“, und der Markt durfte nur noch mit bewaffneter Wache stattfinden.
1305 der nächste Skandal: Bei der Uraufführung des frivolen Lieds „O sælic Nicolaus“ empörte sich der Klerus über „unzühtigen Sang“ und verlangte ein Verbot. Stattdessen sang das Volk es lauthals weiter, bis ein Bischof in den „schluz herîn“ rutschte – zur allgemeinen Belustigung.
🎶O sælic Nicolaus, tu mir ein zobelîn dar,
under den grüenen boumestechen gar.
Ich was ein maget, tugentrîche und schîn,
sô varn hinab durch den schluz herîn!
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under den grüenen boumestechen gar.
Ich was ein maget, tugentrîche und schîn,
sô varn hinab durch den schluz herîn!