Gut, gibt es erwachsene, gebildete, reflektierte Menschen, die regelmässig etwas anderes tun, als den Tatort gucken, wie zum Beispiel näher darüber nachzudenken.
Es geht doch nicht um Interesse! Man feiert die guten und durchleidet die schlechten, man freut sich wenn das Lieblingsteam ermittelt, man kommentiert laut oder in Gedanken - wie beim Fußball!
Ja klar, das ist natürlich viel weniger verrückt, seine eigene Laune davon abhängig zu machen, dass ein paar komplett überbezahlte Proleten nicht in der Lage sind einen Ball ins Tor zu schießen, obwohl sie ihr Leben lang nichts anderes trainieren.
Der einzig korrekte Gedanke zum Thema Tatort ist haareausraufende, lachend-existenzialistische Verzweiflung darüber, dass für diesen Bums so viel Geld ausgegeben wird wie für ca. 600 Hochschulprofessuren (eher mehr)
Ich vermute es ist Sozialisation bei mir: als meine Eltern mir zutrauten mit ihnen Tatort zu gucken, hab ich quasi die „Du bist jetzt schon groß“-Urkunde von ihnen gekriegt.
Jaja, das ist sicher richtig für alle Tatortfolgen der letzten ca. 142 Jahre - bis auf "Im Schmerz geboren", der ist einfach wild. Und auch gut. I mean it!
Du weißt aber, das das noch die kleinsten Posten sind? Neulichst ging diese Grafik rum, wofür eigentlich die Rundfunkgebühren verwendet werden. 15 ct pro Monat für Tatort. Und 71 ct für Sport.
Das größere Übel macht das kleinere Übel nicht gut. Wobei ich sagen würde, dass sich Sport im Fernsehen noch leichter rechtfertigen lässt als die aktive, tendenziöse Desinformation, die das Gros der deutschen Fernsehkrimiproduktionen transportiert.
Es schauen auch Millionen Menschen Dschungelcamp oder DSDS. Da ist mir der Tatort lieber. Ich find's witzig, dass jemand, der den Tatort nicht schaut, such ein Urteil darüber erlaubt.
Dass Ihnen der Tatort lieber ist als irgendwelche Sendungen, die nicht von Beiträgen bezahlt werden, ist eine Aussage, die meine inhaltlich gar nicht berührt
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