Dieser wirklich hervorragende Text ist vor acht Tagen an mir vorbeigegangen, weil ich bestimmte Politik-Schlüsselwörter stummgeschaltet habe. Große Leseempfehlung.
Comments
Log in with your Bluesky account to leave a comment
Schlüsselsatz für mich:
"Werden Informationen als Daten präsentiert, vergessen Menschen innerhalb eines Tages im Durchschnitt 75 Prozent der Inhalte – in Form von Erzählungen sind es nur ein gutes Drittel."
=> Storytelling von Wirtschaftsfakten muss deutlich geändert werden.
Als ehemaliger Research Analyst, der den ganzen Tag nur mit Zahlen zu tun hatte, unterschreibe ich das sofort!
Auch heute bin ich noch extrem Datengetrieben, im Gegensatz zu meinem Umfeld.
Sie vielleicht überhaupt erst einmal kennen. Das meiste quantitative Wissen, das die Angehörigen unserer Gesellschaft über sie zu haben glauben, ist falsch.
Was man noch ergänzen könnte: Eines der interessantesten Social-Media-Phänomene der letzten Jahre ist der eskalierende Hass von »very online« radikalen Linken auf den sozialdemokratischen Twitterer Will Stancil, weil dieser beharrlich auf genau das hier Referierte hinweist.
Eine ganze Latte von beliebten Erklärungen für Trumps zweiten Wahlsieg wird übrigens in diesem sehr informativen Beitrag auseinandergenommen. Den Schluss, in dem der Autor für seine persönliche Theorie argumentiert, kann man allerdings auslassen
Es gibt gewichtige Gründe zur Annahme, dass es im parlamentarischen Mehrparteiensystem mit öffentlich-rechtlichen Medien, die nach wie von ca. 80 % der Bevölkerung als vertrauenswürdig anerkannt werden, nie so weit kommen wird.
Aber dass Politik vor dem Hintergrund einer erheblichen Spreizung zwischen Realitätswahrnehmung und Wahrheit stattfinden wird, hat sich seit Jahrzehnten im kleinen Rahmen abgezeichnet (mein Lieblingsbeispiel ist Stadtentwicklung) und jetzt ist das von oben bis unten so
Ja, sehe ich auch so. Angesichts der eristischen Überlegenheit von "vibesbasierten" Argumenten ist das eine ziemliche Sackgasse (wie soll es sich in die andere Richtung entwickeln?) - aber leider eine, die sich unendlich verlängern lässt.
Für mich ist das ein paralleles Phänomen zur aufklärungsinspierten Haltung mancher liberals (beidseitig des Atlantik), die meinen, wenn man nur gut genug erklärte, würden alle 'die Richtigen' wählen: Wenn man nur taktisch klug genug ist, gewinnt man immer. Beides geht mE an der Realität vorbei.
Kenne den Begriff nicht. Aber ja, wir müssen so eine Art aristotelische Balance hinkriegen, die Aufklärung nicht gleich herzuschenken, aber auch nicht auf unseren Prinzipien in den Faschismus zu reiten.
In der Tat, sehr lesenswert! Die Hoffnungslosigkeit am Schluss wird noch etwas düsterer, wenn man bedenkt, dass selbst das bestmögliche Ökosystem r e d a k t i o n e l l e r Medien wahrscheinlich auf verlorenem Posten stünde.
Comments
Schlüsselsatz für mich:
"Werden Informationen als Daten präsentiert, vergessen Menschen innerhalb eines Tages im Durchschnitt 75 Prozent der Inhalte – in Form von Erzählungen sind es nur ein gutes Drittel."
=> Storytelling von Wirtschaftsfakten muss deutlich geändert werden.
Auch heute bin ich noch extrem Datengetrieben, im Gegensatz zu meinem Umfeld.
https://bsky.app/profile/flowingdata.com/post/3li3nw5vnec2p
https://www.npr.org/2024/02/28/1234554967/inflation-cost-of-living-economy-mortgages-auto-loans-larry-summers