TIL: Die Tagesschau-Fanfare ist der Schluss einer ca. 8-minütigen Komposition namens »Fantasie für Hammondorgel und Orchester« von Hans Carste (1909–1971, NSDAP-Mitgliedsnr. 2022456), die dem heute ausgestorbenen Genre der »Gehobenen Unterhaltungsmusik« zuzurechnen ist. Hier vollständig zu hören. - ThreadSky

derwahremawa.bsky.social • 33 days ago

TIL: Die Tagesschau-Fanfare ist der Schluss einer ca. 8-minütigen Komposition namens »Fantasie für Hammondorgel und Orchester« von Hans Carste (1909–1971, NSDAP-Mitgliedsnr. 2022456), die dem heute ausgestorbenen Genre der »Gehobenen Unterhaltungsmusik« zuzurechnen ist. Hier vollständig zu hören.

Comments

haraldgrunsky.bsky.social•33 days ago

Das ist wirklich interessant. Das ganze Stück klingt sehr nach Retro-Filmmusik, könnte prima einen Heimatfilm schmücken. Ich war davon ausgegangen, dass die Fanfare für diesen Zweck komponiert worden ist, wie man das heute machen würde.

hirncabrio.bsky.social•32 days ago

Ich hätte auch gedacht, dass die Fanfare extra komponiert wurde. Ohne das Video hätte ich nicht bis zum Schluss durchgehalten. Das ist ja ein echt nichtssagendes Stück... 😴

derwahremawa.bsky.social•32 days ago

Das ganze Genre der Gehobenen Unterhaltungsmusik (Light Music) war dafür konzipiert, im Hintergrund durchhörbar zu sein, zu Zeiten, als das noch etwas Neues war. Ich habe mal gehört, letztlich habe eine Änderung der GEMA-Tarife das Genre in Deutschland gekillt, weiß aber nicht, ob das stimmt

hirncabrio.bsky.social•32 days ago

Interessant.

derwahremawa.bsky.social•33 days ago

Interessant daran ist unter anderem, dass Carste das Stück noch in der Kriegsgefangenschaft geschrieben haben will (also vor 1948), offiziell aber erst ab Ende der 40er Hammond-Orgeln nach Deutschland importiert wurden.

derwahremawa.bsky.social•33 days ago

Man tut sich aber schwer, sich vorzustellen, er hätte bei der Komposition ein anderes Instrument im Ohr gehabt. Gehörte Carste möglicherweise zu den sehr wenigen Menschen, die im Dritten Reich Kontakt zu einer Hammondorgel hatten? (Einer davon war Hermann Keller, ja, der mit der Orgelschule, s.u.)

derwahremawa.bsky.social•33 days ago

Der Text von Keller ist auch von der heutigen Warte interessant zu lesen, u.a., weil er moniert, die Hammondorgel hätte keine Tonansprache – heutzutage gilt bei den Originalmodellen ja gerade der leicht spuckende Tastenklick (durch die vielen Einzelkontakte) als besonders charakteristisch.

jobold.bsky.social•33 days ago

2012/13 gab es Streit zwischen Carstes Witwe und der ARD um die neue Tagesschau-Erkennungsmelodie – um die ihres Erachtens entstellende Bearbeitung und die Tantiemen.
Der ehemalige Hörzu-Chefredakteur und -Mitbegründer Eduard Rhein schrieb allerdings schon 1968 dem SPIEGEL, dass >>

jobold.bsky.social•33 days ago

die Melodie von Robert Stolz stamme und sich schon bei Wagner und Tschaikowski wiederfinde.

jobold.bsky.social•33 days ago

Die Rechte liegen übrigens bei den Hinterbliebenen von Carste und von Rudi Kühn – der Arrangeur hat die Phantasie zu einem Stück für 90-köpfiges Rundfunkorchester ausgearbeitet und sich 1967/68 ein Sechstel der Tantiemen gerichtlich erstritten.

paulvarjak.bsky.social•33 days ago

📌

moabitsky.bsky.social•33 days ago

faszinierend

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