Der Journalismus hätte es aus all den Jahren vor und während Trump wissen können: Der Versuch, noch die krasseste Scheiße durch magische Sprechakte zu in irgendeiner Welt nachvollziehbaren Akten der Vernunft zu machen, dient niemandem. - ThreadSky

yoran.com • 25 days ago

Der Journalismus hätte es aus all den Jahren vor und während Trump wissen können: Der Versuch, noch die krasseste Scheiße durch magische Sprechakte zu in irgendeiner Welt nachvollziehbaren Akten der Vernunft zu machen, dient niemandem.

Reposted from Friedemann Karig

Interessanter psychologischer Effekt: für mich klingen manche journalistische Kritiken auf (menschlich nachvollziehbare Art) geradezu verzweifelt wohlwollend. Will man lieber nicht durch die eigene Feststellung medial materialisieren, dass wir in einer Welt leben, in der ein Politiker so lügt?

Comments

yoran.com•25 days ago

Es ist ganz offensichtlich ausgerechnet dem seriösen Journalismus unmöglich, zu sagen: Der Kaiser ist nackt. Es muss etwas geben, was den Journalismus daran hindert, aber ich glaube nicht, dass es so trivial ist wie „Beiß nicht die Hand, die dich füttert“ (mit Geld oder Infos).

yoran.com•25 days ago

Ich erkläre es mir eher mit der Geisteshaltung, die Leute zum Journalismus bringt. Vernünftige, kritische, abwägende Menschen mit eingebautem Sowohl-als-auch-Apparat, die (mehr oder weniger bewusst) an grundlegende Ideale aus der Aufklärung glauben.

speckbrummsel.bsky.social•25 days ago

Auch Trump ist ein liebender Vater! ☝️

yoran.com•25 days ago

So sozialisierte Leute glauben an Faktizität so sehr wie sie an den Zweifel glauben. Sie glauben an die Ratio und an den vernunftbegabten Menschen, aber all diese Überzeugungen wappnen sie nicht mehr für ihre Arbeit. Im Gegenteil, ihre Ideale wenden sich gegen sie.

yoran.com•25 days ago

Deshalb stehen sie (nach all den Jahren) immer noch ratlos vor den Trumpwählern, die doch „gegen ihre eigenen Interessen“ gewählt hätten, als ob da Leute Interessen hätten, die diesen Begriff verdienen. Erst wenn ein Regime in Trümmern liegt, heißt es wohlfeil, das Volk sei „verführt“ worden.

yoran.com•25 days ago

Der Idealismus, den es braucht, um diesen Job zu machen, verunmöglicht den Blick auf die zynische Verkommenheit der handelnden Personen und das Desinteresse weiter Teile der (damit auch durchaus erfolgreichen) Bevölkerung an Politik ganz generell.

yoran.com•25 days ago

Glaube auch deshalb ist der aus persönlicher Motivation und Betroffenheit entstehende Aktivismus so wirkungsvoll. Er hat die journalistische Beisshemmung nicht.

kdmz.bsky.social•25 days ago

Ich glaube nicht, dass er ihn verunmöglicht. Garnicht.

Mir scheint es ein Hindernis, überhaupt zu realisieren, oder zu fassen zu bekommen, mit welchem Level an teuflischer Perfidität man es tlw. zu tun hat. Das irgendwie einzuschachteln. Begriffe gibt es eigentlich.

leonceundlena.bsky.social•25 days ago

(Aber auch das Gedrilltsein, heiße Takes rauszuhauen, die hohe Klickzahlen bescheren, sowie eine urmenschliche Tendenz, Bedeutung zu konstruieren, wobei die Analyse eben vom eigenen Horizont begrenzt ist.)

yoran.com•25 days ago

Ja, aber das erklärt das servile Schönerklären von offensichtlichem Irrsinn in offiziöser Sprache nur so halb.

leonceundlena.bsky.social•25 days ago

Ja!

holgi.bsky.social•25 days ago

Außerdem sind es überwiegend äußerst komfortable Arbeitsplätze. Sowas riskiert man nicht gern.

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