Ich frage mich, ob Tom Uhlig ganz erfasst hat, worin die breit rezipierte Kritik am (keineswegs eigenwilligen Begriff des) Eternalismus besteht. Denn dann müsste ihm klar sein: Eine bloße Typologie antisemitischer Erscheinungen entkräftet diesen Vorwurf nicht – sie kann ihn sogar bestätigen. 🧵 - ThreadSky

schlawinerkreis.bsky.social • 23 days ago

Ich frage mich, ob Tom Uhlig ganz erfasst hat, worin die breit rezipierte Kritik am (keineswegs eigenwilligen Begriff des) Eternalismus besteht. Denn dann müsste ihm klar sein: Eine bloße Typologie antisemitischer Erscheinungen entkräftet diesen Vorwurf nicht – sie kann ihn sogar bestätigen. 🧵

Comments

frybird.bsky.social•22 days ago

ich bin halt einfach gegen co-finanzierten und von deutschland pseudo gerechtfertigten Genozid.

ich bin mir sicher das da interessante theorien rumphilosophiert werden, aber wen juckts?

Es ist eine frage von freidrehenden faschistisch genozidalen Ethnostaaten die zu weit gehen

frybird.bsky.social•22 days ago

Die mystifikation des ganzen fühlt sich nur wie ein ablenkungsmanöver an

peterfuchs331.bsky.social•22 days ago

Tom Uhlig, hahaha, wie erwartbar, ich mag seine Einseitigkeit

schlawinerkreis.bsky.social•23 days ago

1/ David Engel verwendet das Wort Eternalismus zwar nicht. Aber er kritisiert erstmals prominent das, was man damit meint: die Vorstellung, dass alle antisemitischen Phänomene Ausdruck eines transhistorischen, immer gleichen Hasses seien – eines "timeless spirit", durch eine Essenz geeint.

schlawinerkreis.bsky.social•23 days ago

2/ Laut Engel wurden im späten 19. Jahrhundert verschiedene anti-jüdische Phänomene unter einem Begriff versammelt – zunächst als strategische Bündelung. Doch bald wurde angenommen, diesem Sammelbegriff entspreche auch ein einheitliches Phänomen in der Welt.

schlawinerkreis.bsky.social•23 days ago

3/ Engel kritisiert diese Annahme als „reification“, also als Verdinglichung: Weil wir dasselbe Wort für diese disparaten Phänomene verwenden, nehmen wir auch an, dass ihm dasselbe „Ding“ in der Welt entspreche. Er zieht stattdessen konkrete Analysen von Praktiken, Diskursen, Affekten vor.

schlawinerkreis.bsky.social•23 days ago

4/ Uhlig entgegnet dem Eternalismus-Vorwurf Itay Mashiachs, indem er auf RIAS’ Typologie verweist: z.B. „struktureller“ oder „israelbezogener“ Antisemitismus. Aber diese Entgegnung verfehlt den Punkt von Engels Kritik des Eternalismus, die dem Vorwurf zugrunde liegt.

schlawinerkreis.bsky.social•23 days ago

5/ Denn entscheidend ist für die Kritik nicht, ob solche Typen unterschieden werden, sondern die Annahme, dass sie alle Erscheinungsformen eines immergleichen Dinges seien: ein „Antisemitismus“, der sich in verschiedenen historischen oder sozialen Kontexten bloß verschieden verkleidet.

schlawinerkreis.bsky.social•23 days ago

6/ Gerade dadurch, dass sie unter einem festen Oberbegriff subsumiert werden, können solche Typologien Eternalismus sogar stützen – wenn der Oberbegriff als kontextinvariante Essenz mit verschiedenen Erscheinungsformen verstanden wird. Dies geschieht selten explizit; zumeist nur implizit.

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