Die Frage ist aber auch tendenziös gestellt und impliziert, daß jedweger Klimaschutz zwingend den Wohlstand angreift. Das stimmt ja aber so nicht. Z.B. dezentralisierte Energieversorgung aus Erneuerbaren wäre günstiger als jetzt. ÖPNV und Leihsysteme gegenüber dem Kostenfresser „eigenes Auto“ auch …
Aber die Frage ist doch dennoch vollkommen legitim so: ist es okay für mich, dass Flüge teurer werden? Oder Nahrung? Dass das auf lange Sicht auch wieder günstiger werden kann, ist richtig. Dafür gibt es aber keine Garantie.
Mir geht es darum, daß es für diesen (unausweichlichen) Transformationsprozess auch positive Erzählungen gibt. Es erzählt sie nur niemand. Statt der Chancen wird im Wording ausschließlich Verlustangst thematisiert. Die genannten Privilegien (✈️, 🚘, 🥩) stehen schon jetzt nicht allen zur Verfügung.
Das tragische ist ja: der Status quo ist so oder so nicht zu halten, der Verlust von Wohlstand und Lebensqualität wird ohne Klimaschutz aber deutlich schwerer ausfallen. Das wird mir zu selten erwähnt. Nichts tun ist keine neutrale Option.
Eben. Wenn das Haus wegschwimmt, ist das auch Wohlstandsverlust. Selbst wenn man gut versichert ist - die Hütte (und was drin war) ist futsch. Die nächste wird dann evtl. gar nicht mehr so gut versichert. Da ist die teure Flugreise nicht mehr das Hauptproblem … Auch hier: Kommunikationsdefizit.
Interessant. Gerade für Parteianhänger:innen, die sich in eine vermeintlich gute alte Zeit zurücksehnen, als man sich half und unterstützte, ist die Ausicht auf Einbuße zugunsten eines Vorteils für alle komplett inakzeptabel.
Das erklärt halt einfach gar nichts, ausser dass die aktuelle Klimapolitik von Grün getragen wird und Linke dem am nächsten sind. Darauf folgt SPD und dann Union. Also einfach nur die Zustimmungrate zur Politik der Grünen.
Es geht nicht darum, dass keiner Klimaschutz will, sondern darum, dass Grün mehr Wert auf Optik, als auf Funktion legt - und dafür Wohlstand opfert.
Je grüner oder linker, desto unwidersprochener wird das hingenommen. Unionwähler sind da oft zu pragmatisch für.
Den Artikel les ich übrigens nicht...
Natürlich wissen wir nicht, welche der Befragten wieviel bzw. wie wenig Wohlstand haben.
Aber meine Erfahrung mit den vielen Menschen, die es sich leisten könnten, auf etwas zu verzichten, ist, dass sie Klimaschutz nur dann gut finden, wenn er sie nichts kostet oder sie sogar daran verdienen können.
Ein Großteil der Menschen handelt offen egoistisch und unkooperativ. Keine Übernahme eigener Kosten trotz klarer Abhängigkeit von der Kooperation aller. Das lässt sich nur beheben, wenn die eigenen Kosten durch Egoismus größer sind, als bei Kooperation. Das müsste man so kommunizieren.
Sehr suggestiv diese Fragestellung.
Wenn man es ernst meint gewinnt man ja, Unabhängigkeit und billigen Strom durch EE und Speicher.
Besserer ÖPNV. Bessere Luft und Wasserqualität. etc. pp.
Comments
Weniger Fleisch
Weniger Auto
Die Frage ist völlig korrekt gestellt. Für viele ist das der Inbegriff von Wohlstand.
Sie wollen es billig und davon möglichst viel.
Diese Vollhorste kriegen es erst mit, wenn der Klimawandel ihnen den Wohlstand wegnimmt.
Good Luck!
Je grüner oder linker, desto unwidersprochener wird das hingenommen. Unionwähler sind da oft zu pragmatisch für.
Den Artikel les ich übrigens nicht...
Aber meine Erfahrung mit den vielen Menschen, die es sich leisten könnten, auf etwas zu verzichten, ist, dass sie Klimaschutz nur dann gut finden, wenn er sie nichts kostet oder sie sogar daran verdienen können.
Wenn man es ernst meint gewinnt man ja, Unabhängigkeit und billigen Strom durch EE und Speicher.
Besserer ÖPNV. Bessere Luft und Wasserqualität. etc. pp.