Psychische Erkrankungen sind mittlerweile voll akzeptiert. Man darf nur nie Symptome zeigen und muss die Depression publikumswirksam in einem Buch oder auf einem Instagramkanal mit schönen Selfies verarbeiten.
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Gerade in US-LaberPodcasts höre ich häufig davon, dass Leute wegen ihres "OCD" eben doppelt checken, ob das Auto abgeschlossen ist.
Wäre schön, wenn es nur das sein würde.
Aber nur die schöne Depression, also die mit melancholisch-aus-dem-Fenster-starren und und nicht die ich-hab-seit-fünf-Tagen-keine-Energie-zum-Duschen-und-Essen-Depression, okay?
Und bitte erst drüber berichten, wenn das schlimmste überstanden ist. Und auf gar keinen Fall einen "Rückfall" haben. Das verunsichert Menschen zu sehr, da wissen sie gar nicht, wie sie sich verhalten sollen. Das kann ja niemandem angetan werden /s
Ach, den letzten Schritt hab ich mal wieder vergessen. Buch drüber schreiben und Selfies...
Oh, da liegt der Fehler. Statt ein Buch über Depression, hab ich einen Sci-Fi-Roman. Statt insta BlueSky. Mein Bilder sind keine Selfies. Mist, hab ich wenigstens die richtige psychische Erkrankung genommen?😅
Viele Aspekte einer Depression sind für Betroffene auch sehr schambehaftet, eben weil sie überhaupt nicht „vorzeigbar“ sind. Ich wünsche dieser Person in deiner Familie ganz viel Kraft, sag ihr, dass sie nicht allein ist 🤍
wir telefonieren jetzt immer wenn es auftritt. das hilft interessanterweise mir auch, wenn ich den Trost aus meinem Mund kommen höre glaub ich ihn auch
Oh ja. 🙄
Aber es darf nur so'n ganz kleines bisschen grau sein, sonst taugt es nicht mehr für Instagram.
Etwa so wie ein Muttermal - das hat man und ist ganz besonders und individuell, aber es stört auch nicht sonderlich.
Am besten ist noch die Angststörung dazu, auf die man alles schieben kann.
Mir hat mal eine Therapeutin was vom Seelenzwilling vorgeschwafelt. Das hat mich so wütend gemacht, dass ich tatsächlich kurz wieder sowas wie Energie hatte.
Ob Therapie allerdings so funktionieren sollte...🤡
Viel schwurbliger. Wir haben alle einen Seelenzwilling, der aber idr nicht körperlich existiert und Blabla.
Sie hat mir das mMn erzählt, weil ich eine ein Jahr ältere totgeborene Schwester habe und sie das für den Ursprung meiner Probleme hielt (Nein). Finde ich übergriffig und gemein.
Fühle. Womit _ich_ ein Problem habe ist das Konzept "Selbstliebe".
Finde die Konzepte Selbstakzeptanz & Selbstmitgefühl viel mach- und nahbarer. Wobei meine Lektüre und Übungen zu letzterem (wie fast all meine guided meditations & Psychobücher) auf Englisch sind, weil die 1. oft bessere Balance 1/2
Mir gefällt am besten das Wort "Selbstakzeptanz". Daran hapert(e) es bei mir am meisten. Wollte immer wie die anderen sein. Inzwischen akzeptiere ich mich als die, die ich bin. Auch in den stärker depressiven Phasen. Dieses Akzeptieren ist wohltuend für mich, denn es lässt keinen Selbsthass zu.
Ich muss ja eben auch fremde Leute nicht _lieben_, um anständig mit ihnen umzugehen / manchmal sogar "arme Sau" zu denken statt die (in dem Fall äußere) Meckerziege den Tonfall bestimmen zu lassen.
Und dass es _trotzdem_ nix mit Verantwortung-für-Handlungen-leugnen zu tun hat, eher im Gegenteil.
Da gehe ich total mit. Wenn die Psyche gerade kriselt, liebt man sich meist halt nicht. Punkt.
Finde da erstmal einfach Akzeptanz sinnvoll und als nächsten Schritt eben (wieder) Selbstfürsorge etablieren. Das ist Arbeit genug, da braucht eins nicht auch noch Druck wegen erzwungener Selbstliebe...
Bei mir war in der Therapie -akzeptanz lange Haupttema, & über meine ganze Beschäftigung mit mindfulness landete ich parallel bei Neff als Hörbuch & das klang bei so vielem einfach _so_ einleuchtend...
Nur Übungen zum Themenkomplex hab ich vernachlässigt. Das nachzuholen ist nötig & aktueller Plan.
zwischen fachlich brauchbar und gut lesbar können und ich 2. (bei Audio) auf Englisch den Tonfall besser ertrage. Auf Deutsch kriege ich bei auch nur Hauch von "Betroffenheitstonfall" sofort Stuhlkreis-Assoziationen. Daher wurde es Kristin Neff zu self compassion... 2/2
Ad 2: Auch schriftlich, wenn ich es recht bedenke. "Loving kindness" klingt in meinem englischsprachigen Hirnteil völlig normal, bei "liebende Güte" kriegt mein deutsch-ironisches Hirn Fremscham-Anfälle. 🤯
@martingommel.bsky.social hat da bei @krautreporter.bsky.social mal was drüber gemacht. Erst Stahls (Bühnen-!!!-)Show zerlegt und dann später speziell jemanden zu dem Thema interviewt.
Also, wenn ich mich richtig erinnere.
Don’t get me started mit dieser Coachingszene… Familienaufstellungen vor Publikum, retraumatisierende Szenarien und dann alles immer schön positiv sehen und Good Vibes versprühen…
Ich war eine zeitlang so halb in dieser Szene drin. Also nie so voll, aber hab seeeeeehr viel von den Inhalten konsumiert.
Bis ich dann irgendwann kapiert habe, dass ich halt heftige Depressionen habe und das alles eher schadet als hilft
mmmh, bin bzgl. deiner Kritik ambivalent. Ich finde es eigentlich ganz gut, dass durch viele eloquente Menschen das Thema heute anders wahrgenommen wird als vor 10..20 Jahren. Und es gibt einfach verschiedene Typen und Geschmäcker, ebenso wie verschiedene Therapien und individuellen Umgang damit.
und ich glaube, dass das herzliche Oversharing der diversen Liebmäuse auf damals Twitter, heute bluesky für viele Menschen Trost ist und ihnen Mut für Therapie gibt. Klar gibt es auch nervige Selbstdarsteller und Bahnhofsbuchhandlungs-Lebensweisheits-Bestseller die Kaxke sind. Ist halt wie überall.
Don't get me wrong. Ich befürworte es bedingungslos, wenn (auch privilegierte) Menschen über ihre psychsichen Erkrankungen sprechen. Mich stört nur diese oft sehr einseitige Darstellung und dass man nur selten sieht, wie hässlich und insta-untauglich viele Symptome einer Depression sind.
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Wäre schön, wenn es nur das sein würde.
Und es ist zum Kotzen.
Oh, da liegt der Fehler. Statt ein Buch über Depression, hab ich einen Sci-Fi-Roman. Statt insta BlueSky. Mein Bilder sind keine Selfies. Mist, hab ich wenigstens die richtige psychische Erkrankung genommen?😅
Aber es darf nur so'n ganz kleines bisschen grau sein, sonst taugt es nicht mehr für Instagram.
Etwa so wie ein Muttermal - das hat man und ist ganz besonders und individuell, aber es stört auch nicht sonderlich.
Am besten ist noch die Angststörung dazu, auf die man alles schieben kann.
Ob Therapie allerdings so funktionieren sollte...🤡
Ist Seelenzwilling das gleiche wie ungeborener Zwilling?
Ich glaube auch, dass Therapie so nicht unbedingt funktionieren sollte
Viel schwurbliger. Wir haben alle einen Seelenzwilling, der aber idr nicht körperlich existiert und Blabla.
Sie hat mir das mMn erzählt, weil ich eine ein Jahr ältere totgeborene Schwester habe und sie das für den Ursprung meiner Probleme hielt (Nein). Finde ich übergriffig und gemein.
Finde die Konzepte Selbstakzeptanz & Selbstmitgefühl viel mach- und nahbarer. Wobei meine Lektüre und Übungen zu letzterem (wie fast all meine guided meditations & Psychobücher) auf Englisch sind, weil die 1. oft bessere Balance 1/2
Ich mag das Wort Selbstfürsorge, also fürsorglich mit selbst gegenüber handeln und denken. Das funktioniert gut.
Und dass es _trotzdem_ nix mit Verantwortung-für-Handlungen-leugnen zu tun hat, eher im Gegenteil.
Finde da erstmal einfach Akzeptanz sinnvoll und als nächsten Schritt eben (wieder) Selbstfürsorge etablieren. Das ist Arbeit genug, da braucht eins nicht auch noch Druck wegen erzwungener Selbstliebe...
Nur Übungen zum Themenkomplex hab ich vernachlässigt. Das nachzuholen ist nötig & aktueller Plan.
Also, wenn ich mich richtig erinnere.
Bis ich dann irgendwann kapiert habe, dass ich halt heftige Depressionen habe und das alles eher schadet als hilft