Faschismus in den USA? Halb so wild. Aber wenn die ETFs der oberen Mittelschicht ins Minus rutschen, schrillen in den großen Redaktionen die Alarmglocken.
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Wer ohne Schuld ist, werfe den ersten Stein? Die meisten Revolutionen begannen mit empfundener Benachteiligung einer ausreichend großen Gruppe, und das zumeist wirtschaftlich auf die eine oder andere Art
Steil fand ich eher einen Hitlergruß als "umstrittene Geste" zu verharmlosen, einen versuchten Staatsstreich als "Bürokratieabbau" oder illegale Deportationen in Folterlager als "El Salvador will Straftäter aus den USA aufnehmen." Alles beim ÖRR.
Ja, denn nur mittels einer funktionierenden Wirtschaft, sei es in Westeuropa, Asien oder wo auch immer, und egal in welchem Wirtschaftssystem, entsteht Wohlstand, der verteilt werden kann
Der Absturz der Aktienkurse sind ein Indikator für die erwartete wirtschaftliche Entwicklung in naher Zukunft. Diese Entwicklung wird die Ärmeren wesentlich härter treffen als die „obere Mittelschicht“.
Ist schon alles sehr witzig, was Leuten erst jetzt so auffällt.
Als wären "ETF" nicht schon immer eine Unterstützung der High-Tech-Industrie in USA gewesen, und mit dem Wahlsieg von Trump und Musk eben auch eine Unterstützung des US-Faschismus.
War genau mein Gedanke, als ich Bilder von den Protesten am Samstag sah.
Seelenruhig schaut Amerika zu, wie Menschen deportiert werden, den Kahlschlag bei USAID, FEMA, Bildung etc, Invasionsphantasien bei Verbündeten. Erst jetzt, wo die Pensionsgelder bachab gehen, ist plötzlich Protest-Courage da.
Ja, das ist ein Riesenland, das organisiert sich nicht mal eben. Und es gab fast durchgehend wöchentliche Proteste sowohl bei Tesla als auch bei Town Halls oder Büros der Abgeordneten. Etwas das wir nicht hinbekommen zB.
Lasse ich hier nicht gelten.
In Zeiten der Sozialen Medien und bei diesem Ausmass an Zerstörung muss ein Land wie Amerika schneller reagieren können. Man sah doch bereits in der 1. Woche, dass er die Alleinherrschaft sucht.
3 Monate bis zum ersten ernsthaften Protest sind viel zu lang.
Am Ende ist es wichtig, dass der Druck weiteraufrecht erhalten wird, in allen möglichen Aktionen. Die eine „richtige“ Protestform, die der Regierung nachhaltig zu schaffen macht, gibt es ja eh nicht.
Und dass dieser Protest so lange vorbereitet wurde spricht ja gegen die These, dass es die Leute erst interessiert seit sie selbst betroffen sind (auf einige wird das natürlich zutreffen).
Genau an dem zweifle ich. Ein Grossteil der Amis begreift den Ernst der Lage nicht, bzw. kann die Zusammenhänge nicht sehen. Der Rest sieht‘s zwar, glaubt aber selbstgefällig und blind an das, was ihnen ständig eingebläut wird: Amerika ist das grossartigste Land der Welt.
Da solche Proteste nicht von heute auf morgen organisiert werden können, finde ich das unfair. Die Vorarbeiten laufen, soweit von mir in den Sozialen Medien einsehbar, gut sechs Wochen.
Wenn der Faschismus zwangsläufig dazu führt, dass der Finanzmarkt zusammenbricht, können wir uns beruhigt nach hinten lehnen und zuschauen, wie der Finanzmarkt den Faschismus zerstört.
Was glaubt ihr eigentlich so, wer unter einer weltweiten am Ende Rezession am meisten leidet? Am Ende sind das halt nicht die Banken, Fonds und Milliardäre, sondern wieder die Milliarden der Ärmsten in Entwicklungs- und Schwellenländern.
Und warum kommen dann die Ärmsten der Armen nicht in den Überschriften vor? Warum heißt es stattdessen nur "S&P 500 und DAX stürzen ab" "Aktienkurse gehen in den Keller"?
Weil die immer ganz am Ende des Rattenschwanzes hängen und ...*check notes*... auch sonst nie erwähnt werden.
Ändert aber leider nix daran, dass sie am Ende die Zeche zahlen.
Ja, aber "There's a price tag to fascism" könnte recht effektiv sein, das das Demokratie-Argument nicht zieht (sonst hätte er ja nicht gewinnen dürfen)
Stimmt, aber solange nur andere entrechtet wurden, ließ sich das alles ganz nüchtern analysieren. Wenn es an den eigenen Geldbeutel geht, dann ist die Demokratie in Gefahr.
Bei Überschriften wie "So trickst Trump die Richter aus" statt "So zerstört Trump den Rechtsstaat" konnte man schon denken, es geht um einen Lausbubenstreich.
Aber es würde schon auch helfen, Medien nicht nur über, ja, (zu) viele misslungene Überschriften zu konsumieren. Ob in FAZ, ZEIT, SPIEGEL, TAGESSPIEGEL, SZ, TAZ sowie bei uns beim STERN waren dazu seit Monaten sehr deutliche Einordnungen zu lesen, inklusive der Faschismus-Frage. Auch vor der Wahl.
Ja, und bei allen anderen Trump-Dekreten die indiskutabel waren, fanden sich in den meisten der genannten Medien Beiträge, die das rationalisiert, verharmlost oder sogar gutgeheißen haben. Erst wenn es jetzt an den eigenen Geldbeutel geht, schreibt niemand mehr, dass es schon nicht so schlimm ist.
Unser Leitthema die ganze Zeit war, dass die Demokratie diesen Präsidenten vielleicht nicht überleben wird. Das war auch das Thema des demokratischen Wahlkampfs. Dieser ist aber gescheitert. Scheint mir noch nicht richtig durchdacht worden zu sein.
Als Zeit-Abonnent weiß ich natürlich, dass es da viele Stimmen gab, aber schon auch diejenigen, die meinten, unter Trump werde das schon alles nicht so schlimm und eigentlich sei die woke Linke Schuld an seinem Aufstieg. Von denen hört man grad nicht mehr so viel.
Über die Lösung die Demokratie weiterzuentwickeln, um sie zu erhalten, liest man im dt Journalismus praktisch nichts. Das ist die eigentliche Leerstelle.
In Demokratien braucht es immer einen Auslöser ehe Menschen auf die Straßen gehen. Auch wenn sich an dem zu kritisierenden Zustand gar nichts verändert hat.
Comments
https://www.zdf.de/nachrichten/zdfheute-live/boerse-crash-zoelle-trump-video-100.html
Aber kann man natürlich auch anders sehen.
Das kürzeste Handbuch der Welt?
"Berufsehre im Journalismus - eine Einführung"
Für deren eigene Interpretation, Thesen.
Als wären "ETF" nicht schon immer eine Unterstützung der High-Tech-Industrie in USA gewesen, und mit dem Wahlsieg von Trump und Musk eben auch eine Unterstützung des US-Faschismus.
Alles ganz überraschend.
US-Faschismus einfach als "Schwankungen besser aussitzen". Überhaupt: "Ruhe bewahren", "Anlagehorizont überprüfen", "Portfolio diversifizieren".
Klappt bestimmt!
https://www.verbraucherzentrale.de/aktuelle-meldungen/geld-versicherungen/msci-world-im-minus-was-sollten-anlegerinnen-jetzt-tun-105932
Und in den nächsten 50 Jahren bestimmt auch nicht.
Wenn man es denn noch erlebt - aber das ist halt eben so beim Verbraucherschutz 🤡
https://bsky.app/profile/rzwodzug.bsky.social/post/3llnzsdwi5k22
was mit der Freiheit ist,
aber beim lieben Geld hört der Spass dann aber auf.🤦🏻♀️
Seelenruhig schaut Amerika zu, wie Menschen deportiert werden, den Kahlschlag bei USAID, FEMA, Bildung etc, Invasionsphantasien bei Verbündeten. Erst jetzt, wo die Pensionsgelder bachab gehen, ist plötzlich Protest-Courage da.
In Zeiten der Sozialen Medien und bei diesem Ausmass an Zerstörung muss ein Land wie Amerika schneller reagieren können. Man sah doch bereits in der 1. Woche, dass er die Alleinherrschaft sucht.
3 Monate bis zum ersten ernsthaften Protest sind viel zu lang.
Ich bin mir da aber nicht so sicher.
Ändert aber leider nix daran, dass sie am Ende die Zeche zahlen.