Dass so manche Fragen von Bürger:innen in diesen Wahlarenen schärfer und tiefer waren als so manche Fragen von Journalist:innen, sollte irgendwie zu denken geben.
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Wobei dies mMn nicht politisch „von oben“ motiviert ist, sondern mit der Zuschauerquote, d h mit den Erwartungen des mehrheitlichen Publikums, zu tun hat.
Ja, aber ich glaube nicht, dass sie nicht vorher mit den Zuschauern besprechen, was ihre Fragen sind. Zu großes Risiko für einen Eklat. Faustregel: Im Fernsehen ist alles gestellt.
Der vorauseilende Gehorsam gegenüber dem Rechten Rand von Union über FDP bis 💩fD hat den einst kritischen Journalismus längst zu einer Weichspülung im Schonwaschgang degradiert.
Glaub das Grundproblem ist aber, dass die ängstlich bemüht sind, in ihren Fragen ja keine politische Position durchscheinend zu lassen und sich damit angreifbar zu machen. Das selbe gilt auch für das Nachhaken und Faktenchecken. Immerhin hat man es unter Umständen mit den zukünftigen Bosses zu tun.
Vor allem finde ich, trifft das auf die Entgegnungen und Nachfragen der BürgerInnen zu. War wirklich gut. Und machte deutlich, dass manche Kandidaten nicht mit Kompetenz im Publikum rechnen. Mich bestürzt die Arroganz, die dahinter steckt, dann zu antworten „Ja, das ist aber meine Antwort!“ Heftig.
Es geht überhaupt nicht um die Inhalte, sondern nur um das, was klickt.
Ausländer raus klickt und "Politiker wird von 'normalen Menschen' vorgeführt", wobei normale Menschen im Fernsehen ein bisschen so behandelt werden wie Zootiere.
Und es sollte zu denken geben, dass unter den Fragestellern oft Aktivisten bzw. Mitglieder gegnerischer Parteien Wahlkampf mit kalkulierten Fragen an die politischen Gegner betreiben konnten & durften. Das war bisweilen so offensichtlich, insbesondere in Richtung Merz & Weidel.
Viele Journalisten bewegen sich politbetrieblich auf einer Ebene mit Politikern. Man kennt sie persönlich, trifft sie ständig: im Reichstag, auf Partys, Parteitagen, erhält so exkl Infos, wird zu Hintergrundrunden eingeladen. Diese jobwichtige Ankumpelei ist schnell vorbei, wenn man zu kritisch ist.
In meinen Augen versagen die Medien aktuell total und tragen nicht unerheblich dazu bei, dass uns die Dinge entgleiten.
Das gibt mir sehr zu denken, weil wie kann das überhaupt sein? Das ist doch die Aufgabe des Journalismus.
Man fühlt sich so hilflos.
Aber warum agieren sie so? Sind sie tatsächlich nicht in der Lage es anders zu machen? Oder werden sie bezahlt? Unter Druck gesetzt? Ich meine letzteres wäre kein akzeptabler Grund, dann müssten sie notfalls den Job wechseln und etwas anderes machen, bevor sie einknicken.
Die Medien haben sich weder in diesem Wahlkampf noch in der Zeit davor mit Ruhm bekleckert. Statt politische Standpunkte erklärend und einordnend zu reflektieren, sind sie hinter jeder Sau hergerannt, die von Populisten durchs Dorf getrieben wurde.
Unsere sogenannten Medien sind nutzlos geworden, bzw schunkeln sich schonmal ein auf eine rechtsgerichtete Regierung um ja nicht irrelevant zu werden oder verbannt. USA als Vorbild, es ist dystopisch und mehr als erschreckend
Vor allem scheinen viele, bestes Beispiel Fr. Schausten, unterschiedliche Maßstäbe anzulegen. Es ist regelmäßig zu erleben, dass Grün/Rot viel schärfer angegangen wird, als der Rest. Unabhängig ob die in der Regierung waren oder nicht.
Mindestens ebenso zu denken geben sollte ins, dass es am Ende trotzdem die Bürger sind, die der AfCDU zu einer Mehrheit verhelfen könnten. Wohin man schaut...
Der Bürger hat in der Regel einen konkreten Fall im Blick, bei dem die Politiker auch konkret werden müssen und dann ins Schwimmen geraten (sh. Windpark / Weidel).
Der Journalist bleibt meist allgemeiner, weil er das Problem für eine größere Menge hinterfragen will, die Antworten sind entsprechend.
Aber es gibt auch Leute die dem Wirtschaftsminister die Schuld geben, dass ihm seine Bank kein Geld leiht. Sich dann noch ne Gasheizung aufschwatzen lassen und wenns Gas in 2 Jahren teuer ist wie Gift den Grünen die Schuld geben und AFD wählen.
Wird es nicht. Da fehlte es anscheinend vielen eh schon an den notwendigen Voraussetzungen und inzwischen haben sich die meisten gegen jegliche Kritik gänzlich immunisiert.
Ich habe mir die Runde angetan. Fazit: Merz ist wie Stromberg. Geschenkt. Scholz mag seinen Knopf am Blazer wie Mutti die Raute. Geschenkt. Aber dann: Weidel kommt - Raubtierblick (ich habe Katzen). Erster Gedanke: Koks. Habeck: Braucht einen Stimmtrainer, aber ehrlich und bierausgebtauglich.
Solange diese Formate erlauben, dass viele Antworten der Befragten wohlformulierte Zustands- und Vergangenheitsbeschreibungen sein dürfen und nebenbei keine live Faktenchecks bieten, bleiben sie eine oberflächliche Bühne, auf der immer wieder aufs Neue falsche Dinge behauptet werden können
Das ist nicht überraschend, da Journalist:innen stärker in einer Logik gefangen sind, hyperventilierend Empörungen zu erzeugen sowie Schwarz/Weiss Muster zu reproduzieren
Faktenchecks - live - schön und gut, aber wenn da ein Journalist steht und seinem Beruf nachgeht, verlange ich doch, dass er informiert ist und die dummen Lügen den Lügner sofort wieder in den Mund schiebt. Aber wir haben in den Medien so einen Wellness-Journalismus (2)
Zumal die Lügen ja auch nicht komplett unerwartet kommen und auch meist nur einen begrenzten Rahmen haben - Energie, Migration, Autos.
Da kann man nach gewisser Zeit schon einen Grundstock an Wissen haben.
Nur dem Gesprächspartner das Interview nicht unangenehm gestalten. Bloß nicht in eine linke Ecke gestellt werden, denn der Politiker könnte der nächste "Boss" sein. Soviel zum unabhängigen Journalismus.
ich hab nen aufguss nicht ertragen können,nicht gesehen.ich denke aber, zwei stunden ein kandidat mit publikum das wär besser-so richtig mangeln lassen
Es ist letztlich eine Bestätigung dessen was so viele fühlen/denken: die vierte Gewalt im Land ist Teil des Problems.
Und es zeigt davon, dass trotz des mangelhaften Journalismus der "großen" Agenturen tagesaktuellen Wissen transportiert und konsumiert wird.
Der Kulturwandel in Aktion.
Das ist gut.
Sehr. Die meisten Moderatorinnen und Moderatoren möchte man alle zehn Sekunden schütteln, weil sie verdrehte Fakten durchgehen lassen und nicht oder viel zu zaghaft nachhaken bei offensichtlichem Quatsch oder Ausweichen. Bosettis Kurzinterview mit Lindner zeigt, wie man es besser machen könnte.
Man will es sich halt mit der zukünftigen Regierung nicht verderben. Man stelle sich nur vor, die würden einfach nicht mehr irgendwelche Journalisten hofieren sondern einfach direkt über "Social" Media kommunizieren.
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Der ÖR hat nicht das Ziel, Quote zu machen. Darum bezahlen wir ja alle Gebühren.
Es geht überhaupt nicht um die Inhalte, sondern nur um das, was klickt.
Ausländer raus klickt und "Politiker wird von 'normalen Menschen' vorgeführt", wobei normale Menschen im Fernsehen ein bisschen so behandelt werden wie Zootiere.
Das gibt mir sehr zu denken, weil wie kann das überhaupt sein? Das ist doch die Aufgabe des Journalismus.
Man fühlt sich so hilflos.
Der Journalist bleibt meist allgemeiner, weil er das Problem für eine größere Menge hinterfragen will, die Antworten sind entsprechend.
Da kann man nach gewisser Zeit schon einen Grundstock an Wissen haben.
Und es zeigt davon, dass trotz des mangelhaften Journalismus der "großen" Agenturen tagesaktuellen Wissen transportiert und konsumiert wird.
Der Kulturwandel in Aktion.
Das ist gut.
https://www.youtube.com/watch?v=bXJXaYQ5zXI