Das Unvermögen der seriösen Medien, Lügen und Faschismus als das zu benennen, was sie sind, und dafür verharmlosende Euphemismen zu verwenden, um ja neutral zu wirken, wird "Sanewashing" genannt. Ich nenne es lieber: Newsspeak.
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Unsere Meinungen, unser Weltbild, werden gebildet auf Grund der Informationen und Medien, die wir konsumieren. Wenn du überall nur liest, dass Migration schlimm ist, wirst du die Position der AfD und CDU irgendwann nicht mehr so kritisch sehen.
Ich sage ja nicht, dass das keinen Einfluss hat. Aber der Vorposter wollte quasi alles bei den Medien abgeben. So will ich mich meiner Entscheidungsfreiheit nun doch nicht enthaupten lassen, und ich meine, niemand sollte das, sonst ist es ein Offenbarungseid.
Mal abgesehen, dass "ausgeglichen" gerade sehr diskutiert wird... "Ich sage ja nicht, dass das keinen Einfluss hat." Aber sich bereitwillig selbst für unmündig zu erklären, widerspricht meinem Selbstbild.
Und Propaganda,im übrigen, ist schon noch mal sehr was anderes. Differenzierung bleibt wichtig.
Du hast behauptet, es hinge an den Medien, die CDU auf 10% und die AfD in die Bedeutungslosigkeit zu drücken. Das schreibt ihnen einen ziemlich wundersamen Einfluss zu und lässt so gut wie gar nichts an Entscheidungsfreiheit - und Verantwortung - bei den Wähler*innen.
@volksverpetzer.de Leider ist das in den USA noch viel schlimmer. "Nur Niemandem ans Bein pinkeln" ist die Devise.
Ich würde mir auch wünschen, dass die Medien einfach "Hitlergruß" schreiben statt "auffällige Armgeste" oder sonstige Umschreibungen. Dann weiss zumindest jeder, worüber wir reden.
Scheußlicher Stilist oder scheußliche Übersetzung (die leider bei so viel Wort-Neukreationen in einem Werk, die zudem noch in sich konsistent sein müssen und Anspielungen auf die Lebenswelt umfassen, nicht leicht zu erstellen ist)?
Während man gleichzeitig völlig normale & realistische Forderungen aus dem linken/progressiven Spektrum wie höhere Löhne, mehr Klimaschutz, Vermögenssteuern, Mietendeckel, günstiger ÖPNV etc als "populistisch", "unrealistisch" & "extrem" framed.
Höhere Löhne ergeben sich bei einem grossen Stellenangebot. Vermögenssteuern sollten einfach fair sein. Mietendeckel braucht es nicht, aber die Bereitschaft auf dem Land zu wohnen. Auch der ÖPNV sollte nicht subventioniert werden, damit fördert man nur das Pendeln, anstatt vor Ort zu arbeiten.
Jobs gibt es auch auf dem Land, nur sind die schlechter bezahlt als die Jobs in der Stadt. Wenn also jemand lieber einen Job in der Stadt haben will kann ich das verstehen, ich kann aber nicht verstehen, dass man dafür die Allgemeinheit zahlen lassen will.
Du stellst dir das alles ein bisschen zu simpel vor. Außerdem hat ein gut ausgebauter und bezahlbarer ÖPNV in vielen Aspekten große Vorteile für Gesellschaft, Umwelt usw, im Gegensatz zu Subventionen für Atomstrom und Autoindustrie zB.
Generell sind Subventionen von Verbrauch ein Tabu. Das gilt immer und für alles. Auch für die libertären Räuber die sich am Geld der Allgemeinheit vergreifen.
„Gut ausgebaut“ gehe ich mit, das sollte man für die Gemeinschaft auch fördern. „Bezahlbar“, nein! Denn wenn der ÖPNV so einen Luxus darstellt, dass er nicht bezahlbar ist, gehört das nicht in die Allgemeinheit und sowieso nicht subventioniert. Sozialer Ausgleich hat nichts mit Luxus zu tun.
Wir sind kein kleiner Ort, trotzdem pendeln sehr viele Leute nach München, weil es ihrer Ausbildung (Studium) entsprechende Jobs nicht gibt. Die Mietpreise sind explodiert, Leute mit Niedriglohnjobs werden immer weiter in die kleineren Orte verdrängt, und müssen dann wieder hierher pendeln.
Die Mietpreise explodieren nicht einfach weil niemand in München wohnen will, sondern weil mehr in München wohnen wollen, als Wohnraum zu Verfügung steht. Die Ursachen liegen z.B. in einer verfehlten Raumplanung, die künstlich eine Baulandverknappung schafft und so die Bodenpreise hochtreibt.
Es gibt aber nur eine begrenzte Auswahl an Jobs auf dem Land, je nach Region. Ich wohne auf dem Land in einer Urlaubsregion, Jobs gibt es hauptsächlich in Gastro, Hotellerie, Skilehrer, Bergführer, Einzelhandel sowie "Basics" wie Pflege, Müllabfuhr, Arztpraxen, Steuerberater, Lehrer.
Das habe ich lange genau so gemacht. Immer im Ort einen Job gesucht und gefunden. Aber ja deutlich schlechter bezahlt als in der Stadt. Aber dafür konnte ich am Mittagstisch zu Hause sitzen, das war mir halt wichtiger, als ein „guter“ Job oder mehr Geld.
Das greift insgesamt um sich!
Habe gestern in der Zeitung den Begriff „erlebnisorientierte Tat“ gelernt… in einem Bericht über Jugendliche, die nachts in ein leerstehendes Bankgebäude eingedrungen sind…
Das ist im Polizeijargon ein Attribut für das Motiv einer Straftat, ersetzt aber auch dort nicht die Bezeichnung der Straftat: Landfriedensbruch kann erlebnisorientiert motiviert sein, bleibt aber Landfriedensbruch.
Die Ersetzung des Sachverhalts durchs Attribut ist dort aber nicht vorgesehen.
Danke für die Erläuterung! Dann hat mich die kommentarlose Übernahme aus dem Polizeijargon etwas verstört.
Aber ich muss sagen: ein sprachliches Schmankerl 🎩
Am spannendsten ist m.E., dass die Rechten die Meinung verbreiten, sie würden von den Staatsmedien falsch dargestellt werden.
Im Gegenteil: sie werden hofiert.
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Diese Fremdbestimmtheit müsste man dann natürlich auch für eine*n selbst anwenden, und spätestens da sollte man sie als inakzeptabel wahrnehmen.
Und Propaganda,im übrigen, ist schon noch mal sehr was anderes. Differenzierung bleibt wichtig.
Ich würde mir auch wünschen, dass die Medien einfach "Hitlergruß" schreiben statt "auffällige Armgeste" oder sonstige Umschreibungen. Dann weiss zumindest jeder, worüber wir reden.
Orwell lesen und verstehen lohnt sich selbst so viele Jahre danach noch.
Wie wär es mit Vernünftigkeitsvortäuschung?
Habe gestern in der Zeitung den Begriff „erlebnisorientierte Tat“ gelernt… in einem Bericht über Jugendliche, die nachts in ein leerstehendes Bankgebäude eingedrungen sind…
Die Ersetzung des Sachverhalts durchs Attribut ist dort aber nicht vorgesehen.
Aber ich muss sagen: ein sprachliches Schmankerl 🎩
Im Gegenteil: sie werden hofiert.