Wer im Freundes- oder Familienkreis schonmal mit Depressiven zu tun hatte, die nicht in der Lage sind, Briefe von Ämtern zu öffnen, weiß wen die SPD-Propaganda-Aktion gegen 'Unwillige' wirklich treffen wird.
Comments
Log in with your Bluesky account to leave a comment
Danke Mario. 💚
Muss an den Freund denken, der recht jung Witwer wurde und dem es damit den Boden unter den Füßen weggerissen hat. Konnte gar keine Post mehr öffnen, es gab dann das „Posteingangszimmer“. Es war eine Tragödie, verschärft durch nicht existierende psychologische Hilfe und Bürokratie.
Wollen wir das als Partei wirklich? @spdde.bsky.social @spdfraktion.de Wir wollten mit dem Bürgergeld die sozialen Härten von Hartz4 bereinigen. Jetzt machen wir die selben Fehler. Warum? @eskensaskia.bsky.social Ich verstehe es nicht und bin als Genossin gegen diesen Kurs.
Ein primitiver Versuch, Wählerstimmen zu erhaschen. Aber die Wähler, die so etwas gut finden, wählen deswegen nicht die SPD. SPD einfach nur noch schlimm.
Schlimm - Peinlich - Dumm.
Und wer glaubt, Krankschreibung wäre die Lösung, kennt nicht die Wege die eine Depression bis zur eigenen Bereitschaft dazu dahin gehen kann. Von Wartezeiten für Fachärzte und Therapien ganz abgesehen.
Wenn Du schon beim JC bist & länger AU bist, wirst Du vom ÄD des JC entweder nach Aktenlage gesund geschrieben od. aber als nicht mehr vermittelbar eingestuft. Ersteres wird Dir oft nicht einmal mitgeteilt, Letzteres zwingt Dich, erstmal HLU bei der Gemeinde zu beantragen. Anschließend dann (1)
(2) ab zum Rentengutachter, bei dem Du i.d.R erstmal zur Reha genötigt wirst (bei z.B MECFS/LongCovid verschlimmert es alles) od. Du wirst direkt als voll arbeitsfähig eingestuft. Im ersten Anlauf meist Letztes. Bei psych. Erkrankungen ist dieser Weg nicht schaffbar, viele bleiben auf der Strecke.
Wobei ich schon hoffe, dass differenziert wird. Depressive sind keine "Unwilligen". Wenn jemand stark depressiv ist, dann geht in der Tat nichts. Die sind teilweise zu schwach zum Aufstehen etc. Aber normalerweise wird dann ja die Arbeitsfähigkeit von einem Facharzt überprüft.
Eine depressive Person, die sich von allem zurückgezogen hat, geht eben nicht zum Arzt. Und bis von außen reagiert wird, sind dann schon die Zahlungen eingestellt, der Strom abgestellt, das Konto gesperrt etc.
Depressive Menschen finden zur Zeit keinerlei Hilfe. Es gibt weder Klinik- noch Therapieplätze. Ohne ein funktionierendes soziales Netzwerk ist diese Krankheit besonders lebensgefährlich.
In einigen Jobcenter gibt es im Rahmen aufsuchender Arbeit mobile Teams die bei Kunden, von denen man lange nichts gehört hat, vorbeischaut. Meist stellt sich dann raus dass die Person wirklich nicht in der Lage ist Briefe zu öffnen. Dementsprechend wird mit ihm anders umgegangen.
Dazu kommen Menschen mit #ADHS und #ADS. Und noch viele andere chronisch kranke, #Migräne etc. In Deutschland darf man einfach nicht schwach, oder noch schlimmer schlimmer schwer krank sein. Direkter Weg in die Armut und soziale Ausgrenzung.
Guter Punkt.
Und viele Post COVID und ME/CFS Betroffene haben oft nicht die Kraft, Telefonate oder Behördengänge durchzustehen. Geschweige denn, mit Brainfog Texte in Schriftstücken zu erfassen.
Gilt überhaupt für Menschen mit Behinderungen: Dann ist es beantragt und jedes halbe Jahr muss alles neu beantragt, geprüft werden. Haben wir in der Verwandtschaft. Es ist unfassbar, was für Behördengänge nötig sind. Und digital ist da nichts. Alles per Brief und noch besonders gefaltet....
Krankenkasse, Amt für soziale Dienste, Pflegedienst....Und immer werden diese Menschen noch als Bittsteller behandelt, ständig sind die zuständigen Mitarbeiter krank, nicht erreichbar usw.
Ja.
Oder Post COVID und ME/CFS Erkrankte müssen oft zu einer Reha, um Ansprüche nicht zu verlieren. Diese Rehas sind bei Belastungsintoleranz aber schädigend.
Und auch in Jahr 5 hat NIEMAND das System mal angepasst.
Staatl. Institutionen stehen Long Covid u. ME/CFS oft mit heftigen Vorurteilen gegenüber. Die Hoffnung auf Hilfe schwindet, da Corona offiziell „vorbei“ ist. Kaum jemand will sich mit Langzeitfolgen bzw. den nach wie vor vorhandenen Risiken befassen. Wir werden sozusagen lebendig totgeschwiegen.
Man kann das übrigens auch für andere beantragen, wenn man denkt, dass eine Person Wichtiges nicht mehr auf die Reihe bekommt. Das ist aber ein längerer Prozess, bis das installiert ist und immer ein Glücksspiel wie gut der:die Betreuer:in ist.
Ich war (vor Jahren) mal an diesem Punkt, wo ich nicht mehr in der Lage war, zu 'funktionieren' und lustigerweise war es das Jobcenter, das mich mit ihrer liebevollen Betreuung dahin gebracht hatte. "Entweder du spurst oder wir nehmen dir alles weg!" ist nicht gut für die Psyche.
Nee, in meiner Erfahrung waren die entweder bösartig oder unfähig, meistens beides. Was halt passiert, wenn Leute im Job unter Druck stehen und man ihnen dann die Gelegenheit gibt, das an Schwächeren auszulassen.
Und ich dachte eigentlich das wäre die große Errungenschaft, die durchs Bürgergeld kommen sollte. Kein Angst-Regime mehr, sondern Unterstützung. Zusammen rausfinden, was hilft. Und jetzt so ne scheiße. Ich ärger mich eigentlich nur noch drüber, dass ich noch immer wieder enttäuscht bin.
Ich denke, der Terror gehört zum System. Warum sonst sollten Menschen Niedriglohnjobs oder Arbeit auf Zeit annehmen, wenn ihnen nicht die Angst vor dem Amt im Nacken sitzt?
Dieses populäre linksliberale Narrativ, dass solche Maßnahmen auch Menschen mit psychischen Problemen, also irgendwie „Unschuldige“, treffen, ist auch nur das sozialpolitische Äquivalent davon, an Abschiebungen primär zu kritisieren, dass auch „gut integrierte“ Menschen davor nicht sicher sind.
Menschen mit schweren Depressionen sind nicht die absolute Ausnahme. Und es kann jeden Treffen. Mit oder ohne Job.
Bevor du dich nächstes mal Songwriter aus dem Fenster lehnst, bitte erst mal informieren um was Depressionen überhaupt sind
Und wenn Du jetzt das Fenster einfach selber mal wieder zu machst, fällt Dir vielleicht auch auf, dass es nirgendwo darum ging, zu sagen, dass solche Maßnahmen Menschen mit psychischen Erkrankungen nicht besonders hart treffen (können).
Aber wenn der ganze Diskurs sich nur auf diese konzentriert, entsteht halt der Eindruck, dass Sanktionen bei Menschen, die einfach keinen Bock auf dieses schikanöse System haben, schon irgendwie okay sind. Und das ist halt Mist.
Wenn einem wirklich an einer emanzipierten Gesellschaft gelegen wäre, müsste man solche vermeintlichen worst cases gar nicht ständig so hervorheben, sondern würde sich einfach mit allen Betroffenen solidarisieren, weil das System, dem sie unterworfen sind, insgesamt menschenverachtend ist.
Warum nicht mal bedingungslose Solidarität mit Leuten, die Termine nicht wahrnehmen, weil sie einfach keinen Bock mehr auf die systematische Schikane der sog. Arbeitsvermittlung haben? Oder die Jobs ablehnen, weil sie sich von elitären Säcken wie Heil nicht sagen lassen wollen, was „zumutbar“ ist?
Ca ein Viertel meiner Schulden sind Mahngebühren, weil ich es nicht geschafft hab mit den potentiellen Hiobsbotschaften umzugehen, die jeder geschlossene Brief bedeutet.
…stimme zu 100% zu…
Wir begleiten u.a. auch psychisch belastete Menschen im Auftrag der Jobcenter/Agenturen in speziell für diese Zielgruppe konzipierten Projekten & erleben in diesem Rahmen, dass das Verständnis der Vermittler:innen stark von ihrem Wissensstand bzgl der Krankheitsbilder abhängt…
👏In Zeiten von multiplen Krisen Menschen in möglichst vielen Bereichen für psychische Gesundheit zu sensibilisieren gewinnt immens an Wichtigkeit. Jede*r kann in die Lage geraten, first responder in einer psychischen Krise zu sein.
…daher führen wir auch Fortbildungsangebote zu psychischen Erkrankungen für die dort Beschäftigen durch, die Nachfrage ist bundesweit hoch, zumal viele Mitarbeitende dieser Institutionen selbst betroffen sind…
na, die Fortbildungen dienen der Wissenserweiterung der JC-MA, damit die emphatischer mit belasteten Betroffenen umgehen. Zusätzlich sind die Infos über Krankheitsbilder aber auch für betroffene JC-MA o deren Angehörige hilfreich, das wird oft informell kommuniziert…
Ich habe die Briefe einer guten Freundin öffnen müssen. Zum Glück geht es ihr aktuell besser und sie kann das wieder selber tun. An sie dachte ich zuerst als das unHeil verkündet wurde. Mich macht diese rechte SPD-Propaganda traurig und wütend.
Comments
Muss an den Freund denken, der recht jung Witwer wurde und dem es damit den Boden unter den Füßen weggerissen hat. Konnte gar keine Post mehr öffnen, es gab dann das „Posteingangszimmer“. Es war eine Tragödie, verschärft durch nicht existierende psychologische Hilfe und Bürokratie.
Schlimm - Peinlich - Dumm.
Von Hubertus zu Hubert scheint es nicht so weit zu sein. Beides Hubsies halt.
Und viele Post COVID und ME/CFS Betroffene haben oft nicht die Kraft, Telefonate oder Behördengänge durchzustehen. Geschweige denn, mit Brainfog Texte in Schriftstücken zu erfassen.
Oder Post COVID und ME/CFS Erkrankte müssen oft zu einer Reha, um Ansprüche nicht zu verlieren. Diese Rehas sind bei Belastungsintoleranz aber schädigend.
Und auch in Jahr 5 hat NIEMAND das System mal angepasst.
Vor allem "gute"!
Man kann das übrigens auch für andere beantragen, wenn man denkt, dass eine Person Wichtiges nicht mehr auf die Reihe bekommt. Das ist aber ein längerer Prozess, bis das installiert ist und immer ein Glücksspiel wie gut der:die Betreuer:in ist.
Bevor du dich nächstes mal Songwriter aus dem Fenster lehnst, bitte erst mal informieren um was Depressionen überhaupt sind
Immer diese dämliche Schreibkorrektur 🙄
Wir begleiten u.a. auch psychisch belastete Menschen im Auftrag der Jobcenter/Agenturen in speziell für diese Zielgruppe konzipierten Projekten & erleben in diesem Rahmen, dass das Verständnis der Vermittler:innen stark von ihrem Wissensstand bzgl der Krankheitsbilder abhängt…